Jurist, 1941 in der Militärverwaltung in Brest, 1942 Nachfolger von Theodor Dannecker als Judenreferent der Gestapo in Paris. Als „pedantischer Bürokrat“ (Klarsfeld) bereitete er die große Razzia in Paris vor und spielte – zusammen mit Alois Brunner – eine aktive Rolle bei der Jagd auf Juden und der „Bandenbekämpfung“ im – nunmehr besetzten – Süden Frankreichs, z.B. in Marseille.
Röthke wurde 1954 in Frankreich in Abwesenheit zum Tode verurteilt. In der Bundesrepublik lebte er unbehelligt als Rechtsberater in Wolfsburg. Er wurde 1966 im Zusammenhang mit dem Lischka-Prozess ausfindig gemacht, aber vor seinem Tod nicht mehr vernommen.
Literatur/Medien:
Brunner, Bernhard: Der Frankreich-Komplex. Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt am Main 2007, S. 64ff., 69f., 189f.
Klarsfeld, Serge: Vichy–Auschwitz. Die Zusammenarbeit der deutschen und französischen Behörden bei der „Endlösung der Judenfrage“ in Frankreich, Nördlingen 1989, S. 116ff., 133f, 165f, 216f., 262ff.
Meyer, Ahlrich: Die deutsche Besatzung in Frankreich 1940–1944. Widerstandsbekämpfung und Judenverfolgung, Darmstadt 2000, S. 43ff.
http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_R%C3%B6thke