Exode wird die Massenflucht französischer sowie holländischer, belgischer und luxemburgischer Familien vor den vorrückenden deutschen Truppen ab Mai 1940 in den Süden genannt. Über 8 Millionen Menschen (ca. ein Viertel der französischen Bevölkerung) waren auf chaotischer Flucht, mit allen möglichen Transportmitteln: Autos, Zügen, Kutschen, Fahrrädern, zu Fuß, teilweise ohne konkretes Ziel, teilweise entsprechend den Evakuierungsplänen in bestimmte Departements. Dort wurden sie in Familien, Schulen, Ferienzentren, Kirchen etc. untergebracht. Für einige war es schon das zweite Mal nach den Evakuierungen der Grenzgebiete in nördlichen und östlichen Departements im September 1939 (vgl. z.B. Elsass und Lothringen). Zehntausende starben unterwegs, meist als Folge von deutschen Fliegerangriffen.
Die Rückführung der Familien erfolgte ab September 1940. Die Deutschen verboten Kommunisten, Juden, Freimaurern und Ausländern sowie vielen Elsässern und Lothringern die Rückkehr, die Bewohner des Nord – Pas-de-Calais konnten erst 1941 zurück. Ein Teil blieb in der unbesetzten Zone; die großen Städte Lyon, Marseille und Clermont-Ferrand waren voll von Flüchtlingen, nicht wenige gehörten zu den ersten Résistants.
Literatur/Medien
Alary, Éric: L'exode, un drame oublié, Paris 2010.
http://fr.wikipedia.org/wiki/Exode_de_1940_en_France
www.39-45.org/histomag/hs5.pdf