Region Lothringen (Lorraine), Departement Vosges
Der Ort
Dorf, etwa 330 Einwohner/innen, 16 km östlich von Charmes (D 32 →Saint-Dié bis Moriville, dort D 6); von Épinal 30 km (N 57 →Nancy, Ausfahrt D 6/Nomexy/Châtel nehmen, weiter auf D 6); von Nancy 59 km (N 57 →Épinal bis Charmes, dann weiter wie oben). 
Die Ereignisse
Am 5. September 1944 nachmittags informierten deutsche Soldaten den Bürgermeister über bevorstehende Repressalien wegen des Todes eines deutschen Offiziers bei Kämpfen mit einem Maquis. Sie forderten von ihm, dass alle Männer zwischen 17 und 54 Jahren sich am alten Bahnhof, etwa einen km vor dem Dorf, versammeln sollten. 51 Jugendliche und Männer wurden über das SS-Lager Schirmeck (Elsass) in das KZ Dachau (und später in andere KZ) deportiert, nur 19 überlebten.
Noch am Nachmittag zündeten die Deutschen das Dorf an, es wurde zu zwei Dritteln zerstört. Die Menschen in den unbeschädigten Häusern öffneten die Türen für die Familien ohne Dach über dem Kopf. „Das war der Anfang der Solidarität“, sagte ein Überlebender.
Gedenken
Mit dem Denkmal in der Dorfmitte ehrt das Dorf „seine Kinder, Opfer der Deportation vom 5. September 1944“, es nennt die Namen der „für Frankreich Gestorbenen“ (am Place du Cinq Septembre). In der Kirche Saint-Simon-et-Saint-Jude ist eine Gedenktafel „Unseren Märtyrern, Opfern des 5. September 1944“ gewidmet.
Einer von ihnen war Léon Marquis, geb. 1911 in Adinfer bei Arrras. Er hatte sich vor der deutschen Invasion im Norden Frankreichs nach Rehaincourt geflüchtet. Nach seiner Verhaftung wurde er zunächst in das KZ Dachau, am 24. November ins KZ Auschwitz deportiert, von dort im Januar 1945 in das KZ Buchenwald „evakuiert“, wo er am 20. Februar starb, angeblich an einer Lungenentzündung.
Literatur/Medien
www.resistance-deportation.org/spip.php?article213
www.vosgesmatin.fr/vosges/2012/08/29/en-memoire-d-un-village-brise?image=9E435080-8DC1-4AAE-A902-BF3402A31D9D
http://adinfer.free.fr/Monument/MARQUIS_L_WW2.htm
http://fr.wikipedia.org/wiki/Rehaincourt