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Porto-Vecchio


Region Korsika (Corse), Departement Corse-du-Sud

Der Ort
Stadt an der Ostküste, etwa 11.050 Einwohner/innen. Drittgrößter korsischer Hafen, Fähren nach Marseille, Sardinien, Italien; liegt an N 198 Bastia (143 km) ↔ Bonifacio (28 km); von Ajaccio 140 km (N 196 →Bonifacio bis Figari, links D 859 →Porto-Vecchio).

Die Ereignisse
Im November 1942 kamen die italienischen Besatzungstruppen und Schwarzhemden u.a. über den Hafen von Porto-Vecchio ins Land. Schon vorher, Anfang 1942 hatte sich eine FN-Gruppe (Paul Ciabrani) gebildet. Er wurde von der Vichy-Polizei verhaftet, konnte aber fliehen und sich im April 1943 einem Maquis bei Porto-Vecchio anschließen. Unter Leitung des gaullistischen Lehrers und Offiziers Joseph Pietri und des kommunistischen Dockarbeiters Paul Ciabrini entstand eine große Partisanengruppe. Sie agierten bis in die Berge des Alta-Rocca und erhielten Waffen per Fallschirm auf der Cagna-Hochebene. Sie waren an Attacken auf die durchziehenden Deutschen im September 1943 und an den Kämpfen um Sotta und Conca beteiligt. Sie hielten den Pass von L'Ospedale (18 km von Porto-Vecchio, D 368 →Zonza); sie hatten die Straße auf 800 m durch Bäume, Felsen etc. blockiert und wehrten nach sechs Tagen erfolgreich den Versuch der deutschen Wehrmacht ab, über den Pass nach Westen (Zonza) vorzustoßen; am 17. September 1943 zogen sich die Deutschen zurück nach Porto-Vecchio, kurz darauf auch aus Levie.

Schule und Gedenktafel Joseph Pietri Gedenktafel Joseph Pietri Monolith neben dem Totendenkmal

Gedenken
Das Schulzentrum an der Rue Pasteur in der Stadtmitte ist nach Joseph Pietri benannt. Auf der Gedenktafel ist zu lesen: „In dieser Schule unterrichtete Joseph Pietri, Leutnant – Rotter der Ehrenlegion. Chef der Front National von Porto-Vecchio – Organisator des Widerstands gegen den faschistischen Besatzer – Meldete sich freiwillig zur Armee nach der Befreiung von Korsika – Fiel auf dem Feld der Ehre in Italien – August 1916 bis Mai 1944 – Die dankbare Bevölkerung.“ Nach ihm und Paul Ciabrani sind Straßen benannt. Der grauschwarze Monolith neben dem Totendenkmal trägt einen Ausspruch von Friedensnobelpreisträger Ralph Bunch: „Keine Stimme ist mehr qualifiziert, sich für den Frieden zu erheben, als die der Männer, die in den Kriegen gekämpft haben.“

Literatur/Medien
Chaubin, Hélène: La Corse à l’épreuve de la guerre 1939 – 1943, Paris 2012
Choury, Maurice: Tous bandits d'honneur! Résistance et Libération de la Corse (Juin 1940 – Octobre 1943), Neuauflage Ajaccio 2011
www.resistance-corse.asso.fr/fr/histoire/histoire-de-la-resistance/occupation-resistance-et-liberation/des-temoins-racontent/sauver-jean-nicoli/
http://de.wikipedia.org/wiki/Porto-Vecchio (dt.)