Elektra Apostolou wurde 1912 in Neo Iraklio, einem Vorort von Athen, geboren. 1925 trat sie der Kommunistischen Jugend Griechenlands (OKNE) bei. Nachdem sie 1930 geheiratet hatte und damit nicht mehr den Restriktionen ihrers bürgerlichen Elternhauses unterlag, engagierte sie sich in der Bewegung der Fabrikarbeiterinnen und organisierte in Athen und Piräus u.a. Streiks in Textil- und Tabakfabriken im Kampf um höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten. Ab 1932 gehörte sie der Leitung der OKNE an und nahm in dieser Funktion im August 1934 zusammen mit Dido Sotiriou am internationalen Frauenkongress gegen Krieg und Faschismus in Paris teil. Unter der Metaxas-Diktatur wurde sie verhaftet; ihre Haftzeit verbüßte sie im Athener Averoff-Gefängnis. Wegen schwerer Krankheit entlassen, wurde sie später - im neunten Monat schwanger - wieder verhaftet. Nach der Geburt wurden Mutter und Kind nach Anafi verbannt, eine kleine Insel in der südlichen Ägäis. Während eines Krankenhausaufenthaltes in Athen gelang ihr die Flucht.
Sie führte nach der Besetzung Griechenlands durch die Deutschen ihre Arbeit fort und wurde am 23. Juli 1944 in Athen verhaftet. Im Hotel Crystal, einer Dependance der SS am Victoria Platz (Elpidos 3, siehe Karte Athen), gab sie trotz bestialischer Folterungen keine anderen Informationen preis als „Ich bin Griechin. Ich lebe in Griechenland. Ich diene dem griechischen Volk“. Am Morgen des 26. Juli 1944 wurde sie aus dem Fenster auf den Victoria Platz geworfen.
An vielen Orten Griechenlands wird Elektra Apostolou gedacht; in ihrem Heimatort Neo Iraklio gibt es vor dem nach ihr benannten Kulturzentrum eine Gedenkstätte für sie.
Literatur / Medien:
Fourtouni, Eleni: Greek Women in Resistance, New Haven 1986, S. 50-52; Nationalrat für die Entschädigungsforderungen Griechenlands an Deutschland (Hg.): Schwarzbuch Besatzung, 3. Auflage, Athen 2012, S. 94;