Dido Sotiriou (auch: Sotiriu) wurde (nach den meisten Quellen) am 18. Februar 1909 im heute türkischen Aydin nahe Izmir geboren, lebte dort bis zum 9. Lebensjahr und wurde dann wegen Verarmung der Familie in die Obhut ihrer sehr begüterten Tante nach Athen gegeben.
Die in der eigenen Familie als soziale Ungerechtigkeit empfundene Kluft zwischen arm und reich beeinflusste sie früh. Nach Abitur und Studium schloss sie sich 1933 der Gewerkschaftsbewegung an („Ich bin gekommen, damit ihr mich zur Revolution verwenden könnt“, zit. nach: Geschichte einer Frau, S. 583). Sie arbeitete als Journalistin für diverse antifaschistische Zeitungen, nahm im August 1934 zusammen mit Elektra Apostolou am internationalen Frauenkongress gegen Krieg und Faschismus in Paris teil und sprach vor dem Völkerbund in Genf. 1944 übernahm sie die Chefredaktion des Athener Rizospastis, des offiziellen Organs der kommunistischen Partei Griechenlands (KKE).
1959 erschien Dido Sotirious erstes Buch Die Toten warten; 1961 veröffentlichte sie mit Elektra die fiktionale Biografie Elektra Apostolous. Mit Grüß mir die Erde schrieb sie ein Buch über die sogenannte Kleinasiatische Katastrophe, das in viele Sprachen übersetzt wurde und allein in Griechenland in über 40 Auflagen verlegt wurde. In Das Gebot, erschienen 1979, verarbeitete sie die Zeit des Griechischen Bürgerkrieges und schilderte darin das Schicksal ihrer jüngeren Schwester Elli Pappa, die in einem Schauprozess wegen vermeintlichen Hochverrats zusammen mit ihrem Lebensgefährten Nikos Belogiannis und weiteren Aktivisten zum Tode verurteilt wurde. Belogiannis wurde 1952 hingerichtet, Elli Pappa blieb bis 1963 in Haft. Den im Gefängnis geborenen Sohn der Beiden zog Sotiriou groß.
Dido Sotiriou starb am 23. September 2004 in Athen.
Literatur / Medien:
Geschichte einer Frau (Interview mit Dido Sotiriou für die griechische Ausgabe der Zeitschrift Marie Claire, Heft 6, Mai 1989), In: Niki Eideneier, Arzu Toker (Hg.): Kalimerhaba (Griechisch-Deutsch-Türkisches Lesebuch), Köln 1992, S. 579-588; Weber, Johanna: Gesichter aus dem griechischen Widerstand, Athen 1996, Kurzbiografien S. 7; Sotiriu, Dido: Das Gebot, Köln 1992; de.wikipedia.org/wiki/Dido_Sotiriou