Die EEE war eine faschistische, antisemitische, paramilitärische Vereinigung, die sich 1927 in Thessaloniki konstituierte und die ihren Zulauf zunächst vor allem der Spannung zwischen kleinasiatischen Flüchtlingen (Kleinasiatische Katastrophe) und Juden verdankte. Der offizielle Name der „Drei Epsilon“ lautete Ethniki Enosis Ellados (Nationale Union Griechenlands); das Akronym EEE wurde von manchen Mitgliedern aber auch mit „Griechen, liquidiert Juden!“ interpretiert.
Nach heftigen antisemitischen Ausfällen, Boykottaufrufen und verschwörungstheoretischen Schuldzuschreibungen gipfelten die Exzesse der EEE 1931 im Niederbrennen des jüdischen Viertels Campbell in Thessaloniki, wofür die Führung der EEE um Georgios Kosmidis vor Gericht gestellt, aber freigesprochen wurde. EEE-Kader besuchten im Mai 1933 zu Studienzwecken Berlin: Sie wurden im Propagandaministerium, im Auswärtigen Amt und von NSDAP-Reichsleiter Rosenberg empfangen. Die Organisation weitete sich auf andere Landesteile aus; im Sommer 1933 marschierten einige Tausend militärisch geschulte Mitglieder der EEE in Uniform und Stahlhelm in Athen auf. Am 5. November 1933 wurde die Umwandlung der EEE in eine Partei beschlossen.
Im griechischen Parlament wurde die Auflösung der EEE mehrmals gefordert, doch erst unter der Metaxas-Diktatur wurde sie verboten. Nach dem deutschen Überfall auf Griechenland wurde die EEE mit Zustimmung der deutschen Besatzungsstellen am 15. Mai 1941 neu gegründet. Ihr neuer Chef wurde Georgios Poulos. Die Dienste der EEE, die oft auch als Organisation Poulos firmierte, wurde von den Besatzungsstellen geschätzt. So wurden Mitgliedern der EEE beispielsweise „arisierte“ Geschäfte in Thessaloniki zugeteilt (Nessou, S. 288). Im April 1944 erhielt die Organisation vom Sonderbevollmächtigten Neubacher beträchtliche finanzielle Mittel zur „Aufstellung antikommunistischer Kampfverbände“ (Bundesarchiv, S.73).
Literatur / Medien:
Kalogrias, Vaios: Makedonien 1941-1944, Okkupation Widerstand Kollaboration, Ruhpolding 2008, S. 65-70 ; Dordanas, Stratos N./ Kalogrias, Vaios: Die jüdische Gemeinde von Thessaloniki während der deutschen Besatzungszeit 1941-1944: Zwischengemeindliche Beziehungen, Ghettoisierung und Deportation, in: Denz, Rebekka/ Grazyna, Jurewicz (Hg.): Ghetto - Räume und Grenzen im Judentum, Potsdam 2011, S. 101f.; Bundesarchiv (Hg.): Europa unterm Hakenkreuz - Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus in Jugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn, Berlin 1992; Nessou, Anestis: Griechenland 1941-1944, Deutsche Besatzungspolitik und Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung - eine Beurteilung nach dem Völkerrecht, Göttingen 2009; en.wikipedia.org/wiki/National_Union_of_Greece