Albert Forster, geb. am 26.7.1902 in Fürth, arbeitete nach einer kaufmännischen Lehre als Bankkaufmann. 1923 Mitglied der NSDAP, 1926 der SS, danach hauptamtlich für die NSDAP tätig. Er organisierte ab 1930 als Gauleiter von Danzig die NS-Infiltration der Freien Reichsstadt („Heim ins Reich“). Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde er Gauleiter und Reichsstatthalter des annektierten Reichsgaus Danzig-Westpreußen. Er hatte Differenzen mit Himmler und Arthur Greiser in der „Volkstumspolitik“, wollte als erster seinen Gau nicht nur „judenfrei“ sondern auch „polenfrei“ melden, was zu unzähligen Morden und Vertreibungen führte. In den ersten Kriegsmonaten ließ er mehrere tausend Personen umbringen, später viele Pol*innen in das „Generalgouvernement“ „umsiedeln“.
Er wollte zehntausende Menschen polnischer Abstammung entgegen Himmlers Richtlinien „auf Widerruf“ eindeutschen (vgl. Deutsche Volksliste).
Am 4. Mai 1945 setzte er sich mit seinem Stab nach Grömitz bei Lübeck ab. Er wurde von den Briten verhaftet und nach Polen überstellt. Am 19. April 1948 verurteilte ihn der Polnische Oberste Gerichtshof u.a. wegen „Massenmorden an Personen aus der polnischen Intelligenz und jüdischer Abstammung, Verfolgung und Misshandlung der polnischen Bevölkerung, Aneignung von polnischem öffentlichen und privaten Vermögen“ zum Tode, am 28. Februar 1952 wurde er in Warschau hingerichtet.

Literatur/Medien
Gutman, Israel u.a. (Hg.): Enzyklopädie des Holocaust, Berlin 1993, S. 471
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, 3. Auflage, Frankfurt 2003, S. 159
Schenk, Dieter: Hitlers Mann in Danzig. Gauleiter Forster und die Verbrechen in Danzig-Westpreußen, Bonn 2000
https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Forster