Marcel Paul lernte Elektriker, nahm im 1. Wektkrieg an Streiks der Marinesoldaten teil, 1923 Mitglied der PCF und der Gewerkschaft der Elektriker, deren Generalsekretär er später wurde; 1939 wurde er nach dem deutsch-sowjetischen Abkommen (Hitler-Stalin-Pakt) von diesem Posten abgelöst.
Im 2. Weltkrieg Flucht aus deutscher Kriegsgefangenschaft, nach zweimaliger Verhaftung illegale Arbeit für die Résistance (u.a. mit Francine Bloch-Sérazin). Im November 1941 wurde er von frz. Polizei erneut verhaftet und zu 4 Jahren Haft verurteilt, den Deutschen übergeben und in das Internierungslager Compiègne-Royallieu verlegt. Von dort wurde er am 27. Juli 1944 über das KZ Auschwitz nach Buchenwald deportiert. Als Mitglied des illegalen Lagerwiderstands setzte er sich besonders für die französischen Deportierten ein und beteiligte sich an der Befreiung des KZ am 11. Mai 1945.
1945/46 stieß er als Energieminister die Verstaatlichung der Elektrizitäts- und Gaswerke an. Lange Jahre Mitglied des Zentralkomitees der PCF. Er war Mitglied, zeitweise Präsident des Internationalen Buchenwald-Komitees sowie Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der FNDIRP (Verband der Deportierten, Internierten, Widerstandskämpfer und Patrioten).
Er starb in seinem letzten Wohnort nördlich von Paris.
Ehrungen: Offizier der Ehrenlegion; zahlreiche Straßen, Plätze und Säle sind nach ihm benannt, u.a. in Weimar/Thüringen.
Literatur/Medien
Durand, Pierre: Marcel Paul: vie d'un "pitau", Paris 1983
http://maitron-en-ligne.univ-paris1.fr/spip.php?article50530
https://fr.wikipedia.org/wiki/Marcel_Paul