Rudolf NeugebauerRudolf bzw. Rolf Neugebauer, SS-Obersturmbannführer, österreichischer Berufsoffizier, 1931 SA, 1934 SS-Mitglied, von 1938 bis 1940 bei der Kripo und Staatspolizei Wien, von Februar bis Oktober 1943 Chef der Hauptaußenstelle des Einsatzkommandos 3 in Vilnius, vor Ort verantwortlich für die Liquidierung des Ghettos in Vilnius sowie die Ermordung und Deportation der Ghetto-Gefangenen in Arbeits- und Vernichtungslager (Deportationen 1943/44). Ende 1944 oder Anfang 1945 wurde er von der Gestapo Darmstadt nach Budapest abgeordnet. Gilt als vermisst. Auf dem Kommunalfriedhof in Salzburg ist Rolf Neugebauer mit dem Todesdatum und Ort „12.1944 in Budapest“ registriert.

Der Wehrmachtsoffizier Oskar Schönbrunner schilderte nach dem Krieg folgendes Gespräch mit Neugebauer: „Und nun schilderte mir Neugebauer, wie das am Anfang war. Sie hätten so an die 2.000 Juden (...) in das Gefängnis Lukiski (...) gebracht. Am nächsten Morgen seien diese dann sehr zeitig nach Ponary hinausgeführt worden. Mit aller Habe versteht sich, damit sie nicht merken, was los sei“ (Eckert 2003).

Literatur / Medien
Dieckmann 2011, Bd. 1, S. 496ff.; Bd. 2, S. 1269ff.; Gräfe, Karl-Heinz: Vom Donnerkreuz zum Hakenkreuz, Berlin 2010, S. 476; Eckert, Christina: Die Mordstätte Paneriai (Ponary) bei Vilnius, in: Bartusevičius u.a. (Hg.): Holocaust in Litauen, Köln 2003, S. 132–142 (Zitat S. 136)

https://forum.axishistory.com//viewtopic.php?t=85499 (Foto / DRK Vermisstenliste)
http://www.denkmalprojekt.org/2009/salzburg_kommfrdh_pg_wk1u2_sb_oe.htm (Kommunalfriedhof Salzburg, Register)