Tema Sznajderman wurde 1917 in Warschau in eine jüdische Familie geboren. Nach dem Besuch einer polnischen Schule studierte sie Krankenpflege und arbeitete in einer Klinik. Über einen gemeinsamen Freund lernte sie Mordechai Tenenbaum kennen, wurde Mitglied der Hechaluz-Dror Jugend und lernte Jiddisch. Die beiden wurden befreundet. Bei Kriegsbeginn 1939 wurde das Haus ihrer Eltern durch Bomben zerstört. Sie verließ Warschau mit Tenenbaum Richtung Osten, zuerst nach Kowel, dann nach Wilna.
Sie überbrachte als erste Beweise für die Massenmorde von Juden in Ponary bei Wilna. Sie brachte mit Hilfe des Wehrmachtsfeldwebels Anton Schmid eine Gruppe von 20 Menschen in einer gewagten Operation nach Bialystok in Sicherheit. Sie besuchte die Ghettos in Czestochowa, Krakau und Bedzin, überbrachte Neuigkeiten, Aufmunterung, Geld und Informationen. Sie begleitete Kameradinnen, z.B. Frumka Plotnica, bei ihren Reisen in Ghettos in Wolhynien und der Ukraine. Sie schaffte es, den Jüdinnen und Juden Mut zu machen, sie forderte sie auf, nicht den falschen Versprechungen der Deutschen zu glauben.
Diese Reisen waren gefährlich, aber lebenswichtig, um die von den Deutschen erzwungene Isolation der Ghettos und das strikte Kontaktverbot zu durchbrechen. Sie verkörperte den Geist von Protest und Ungehorsam gegen die Anordnungen und Verbote der Besatzer; der Geist von Freiheit und Rebellion brachte Mitglieder dazu durchzuhalten.
Am 11.1.1943 ging sie auf Tenenbaums Wunsch erneut nach Warschau, um der ŻOB Geld und Anleitungen zum Herstellen von Granaten und Molotowcocktails zu bringen; außerdem Papiere von Albert Speer und Heinrich Himmler, mit dem Inhalt: weiter die Juden zu vernichten – wenn nötig auch auf Kosten der Kriegserfolge. Sie übergab AK-Mitgliedern die Papiere, ging ins Ghetto … und wurde wahrscheinlich am 18.1.1943 bei der 'Zweiten Aktion' in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und ermordet.
Literatur/Medien
https://jwa.org/encyclopedia/article/sznajderman-tema
https://www.holocaust-denkmal-berlin.de/raum-der-namen/biographien/biographie/10899