Dr. jur., 1940 im Verwaltungsstab des Militärbefehlshabers, 1942 Wechsel zum Befehlshaber der Sicherheitspolizei Helmut Knochen. In beiden Funktionen war er mit der Verfolgung von Juden und Geiselerschießungen befasst (vgl. Kurt Kübler). Da die Erschießungen bei der Bevölkerung auf heftige Kritik stießen und die Kollaboration zu gefährden drohten, schlug er vermehrte Deportationen und Maßnahmen vor wie: Evakuierung und Zerstörung ganzer Stadtteile, was wenig später z.B. in Marseille geschehen sollte.
Nach dem Krieg wurde er mehrfach vernommen, aber nicht angeklagt. Er machte Karriere und wurde Senatspräsident beim Landessozialgericht Baden-Württemberg. Ein Ermittlungsverfahren wurde zwischen verschiedenen Ländern hin- und hergeschoben und schließlich 1957 eingestellt.
Literatur/Medien
Brunner, Bernhard: Der Frankreich-Komplex. Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt am Main 2007, S. 54f., 179ff., 259f.
Meyer, Ahlrich: Die deutsche Besatzung in Frankreich 1940–1944. Widerstandsbekämpfung und Judenverfolgung, Darmstadt 2000, S. 43, 101ff.
http://dev.memoirevive.org/spip.php?article1466