Die Résistance wird am 27. Mai sowie vor Ort anhand lokaler Ereignisse geehrt. Zwei nationale Gedenktage sind den Deportierten und an den Opfern rassistischer und antisemitischer Verfolgungen gewidmet. Der Beitrag zur Befreiung und die Opfer der Résistance werden auch am 18. Juni und an den Nationalfeiertagen 8. Mai und 11. November gewürdigt.
Letzter Sonntag im April: Nationaler Gedenktag der Opfer der Deportation
Seit 1954 finden Gedenkzeremonien in vielen Orten Frankreichs statt. In Paris geht der Weg vom Mémorial de la Shoah über das Mémorial de la Déportation zum Grab des unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen, wo die Flamme wieder entzündet wird. In der Provinz wird der Deportierten teilweise zusätzlich an anderen, durch lokale Ereignisse geprägten Tagen gedacht (in Figeac/Lot z.B. am 28. Mai): www.afmd.asso.fr/dernier-dimanche-d-avril.html; www.cheminsdememoire.gouv.fr/de/der-nationale-tag-der-deportation (dt.)
27. Mai: Nationaler Gedenktag der Résistance (Journée nationale de la Résistance)
Der 27. Mai ist ab 2014 der Nationale Gedenktag der Résistance – in Erinnerung an den 27. Mai 1943, an dem erstmals die unterschiedlichen Organisationen des Widerstands im Nationalen Widerstandsrat (CNR) zusammenkamen. Die aktuelle Bedeutung der Grundwerte Solidarität, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit, Demokratie, nationale Unabhängigkeit soll hervorgehoben, die Résistants, die ihren Einsatz für diese Werte oftmals mit ihrem Leben bezahlten, sollen gewürdigt werden. Die Schulen sind aufgerufen, entsprechende pädagogische Angebote zu entwickeln und Veranstaltungen durchzuführen:
www.infosdefense.com/le-27-mai-journee-nationale-de-la-resistance-49637/
16. Juli oder folgender Sonntag: Nationaler Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer rassistischer und antisemitischer Verfolgungen (Journée Nationale à la Mémoire des Victimes des Persécutions racistes et antisémites), seit 1994. Auf der Gedenkfeier 1995 anerkannte Präsident Chirac erstmals die Verantwortung des (Vichy-) Französischen Staates an der Durchführung der sog. „Endlösung der Judenfrage“. Seitdem ist dieses Staatsverbrechen, das auch die Verfolgung der Sinti und Roma einschließt, Bestandteil der öffentlichen Gedenkkultur Frankreichs. Seit 2000 wird außerdem den „Gerechten“ gedankt, die Juden unter Lebensgefahr vor dem Tod gerettet haben. Drei nationale Gedenkfeiern finden statt: in Paris am Denkmal an die Vel'd'Hiv-Razzia, 1 Quai de Grenelle (vgl. Paris 15°, Vel'd'Hiv-Razzia); in Izieu im Park des Maison d'Izieu; und im ehemaligen Internierungslager Gurs: www.cheminsdememoire.gouv.fr/de/tag-der-opfer-rassistischer-verbrechen (dt.).
8. Mai: Tag der Befreiung
Am 8. Mai 1945 endete mit der bedingungslosen Kapitulation NS-Deutschlands der Zweite Weltkrieg. In der Folge wurden die Befreiung und der alliierte Sieg über Hitlerdeutschland gefeiert sowie des Beitrags und der Opfer der Résistance gedacht. Der 8. Mai ist seit 1981 wieder Feiertag, nachdem er für einige Jahre – im Zeichen der deutsch-französischen Aussöhnung – ein normaler Arbeitstag war. Die nationale Zeremonie findet auf den Champs-Elysées in Paris statt: www.cheminsdememoire.gouv.fr/fr/le-8-mai-fete-de-la-victoire-de-1945
18. Juni: Appell de Gaulles
Am 18. Juni 1940 richtete de Gaulle in London seinen berühmten Appell an die Franzosen, die Niederlage nicht zu akzeptieren und weiter zu kämpfen. In vielen Orten wird am 18. Juni, der kein Feiertag ist, der Appell verlesen und der Märtyrer der Résistance gedacht. Die zentrale Gedenkfeier findet auf dem Mont-Valérien in Suresnes bei Paris statt: www.cheminsdememoire.gouv.fr/fr/decret-du-19-mars-2006-instituant-le-18-juin
11. November: Nationaler Tag der Erinnerung
Am 11. November 1918 wurde in Compiègne der Waffenstillstand zwischen Frankreich und dem deutschen Kaiserreich geschlossen. Am 11. November wurde und wird der vielen tausend Toten des Ersten Weltkriegs gedacht. Während der deutschen Besatzung ab 1940 waren Gedenkveranstaltungen verboten. Trotzdem versammelten sich z.B. am 11.11.1940 bis zu 5.000 Studenten in Paris (vgl. Paris 8°, Arc de Triomphe). Auch in den folgenden Jahren fanden Veranstaltungen im Zeichen des Widerstandes gegen die Besatzer statt, z.B. 1943 in Oyonnax.
www.cheminsdememoire.gouv.fr/de/11-novembre (dt.); www.cheminsdememoire.gouv.fr/de/le-11-novembre-1940 (dt.)