Am Morgen des 6. Juni 1944 landeten 300.000 US-, britische, kanadische und freifranzösische Soldaten mit über 4.000 Landungsbooten, unterstützt von 500 Kriegsschiffen an den Küsten der Normandie (Seine-Bucht). Das „Unternehmen Overlord“, im Prinzip schon im Frühjahr 1943 beschlossen, eröffnete die von Stalin seit langem geforderte „zweite Front“. Nach wochenlangen Kämpfen gelang der Durchbruch nach Paris und Deutschland.
Die Strategen des Freien Frankreich um de Gaulle hatten der Résistance für die Zeit nach der Landung (Jour J / D-Day) aufgegeben, u.a. deutsche Truppenverstärkungen aus dem Süden für die Normandie-Front zu stören bzw. zu verzögern. Die Widerstandsgruppen hatten sich lange darauf vorbereitet – manche auch schon früher den bewaffneten Kampf aufgenommen. Diese Pläne wurden jetzt aktiviert: Sabotage an Eisenbahnanlagen, Strom- und Telefonleitungen; Attacken von Wehrmachtseinheiten aus dem Hinterhalt. Tausende machten sich auf den Weg in die Maquis, wo sie manchmal vergeblich auf die versprochenen Waffen warteten. Die Résistance-Aktivitäten lösten insbesondere in der Bretagne, im Zentralmassiv und Südwesten blutige Repressionsmaßnahmen und Massaker der Wehrmacht und SS aus (vgl. z.B. Gouesnou, Saint-Goazec, Dortan, Mussidan, Mont-Ventoux, Oradour, Tulle, Vercors). Dies änderte am Kriegsverlauf allerdings nichts mehr, sondern beschleunigte die tatsächliche Einigung der Widerstandskräfte.
Literatur/Medien
Lieb, Peter: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44, München 2007, S. 417ff.
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 632f.
www.cheminsdememoire.gouv.fr/de/le-debarquement-de-normandie
http://fr.wikipedia.org/wiki/Bataille_de_Normandie