Die „Groupe du Musée de l'Homme“ entwickelte sich ab Juli 1940 im Umfeld von drei Mitarbeitern des ethnologischen Museums des Menschen in Paris (Yvonne Oddon, Boris Vildé und Anatole Lewitzky) zu einem bedeutenden Widerstandsnetzwerk. Sie bauten nach Kontakten mit anderen entstehenden Gruppen Nachrichtendienst, Fluchthilfe und eine Untergrundpresse auf. Von Dezember 1940 bis März 1941 erschien die illegale Zeitung „Résistance“, zuletzt redigiert von Pierre Brossolette. Weitere Mitglieder kamen hinzu. Durch Doppelagenten konnte die Abwehr der Wehrmacht im März 1941 einige Personen um Boris Vildé festnehmen. Ein deutsches Militärgericht verurteilte zehn Mitglieder zum Tode, sieben Urteile wurden auf dem Mont-Valérien vollstreckt, drei Frauen wurden deportiert. Die Nachfolgerin Vildés, Germaine Tillion, wurde im August 1942 verhaftet und im Oktober 1943 ins KZ Ravensbrück deportiert, sie überlebte.
 
Gedenktafel an das WiderstandsnetzGedenkenTotentafel
Im Eingangsbereich des renovierten Musée de l'Homme (Museum des Menschen) informiert eine Tafel über Namen und Aktionen des Widerstandsnetzes. Daneben wird der Toten gedacht, insbesondere der erschossenen Widerstandskämpfer (Musée de l'Homme, 17 Place du Trocadéro, Paris 16°; Métro M 6 und M 9: Trocadero; http://www.museedelhomme.fr/fr/visitez/informations-pratiques/horaires-tarifs-plan)
Germaine Tillion und Pierre Brossolette wurden am 27. Mai 2015 in den Panthéon (Ruhmeshalle) aufgenommen.
 
Literatur/Medien
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 134f.
http://www.cheminsdememoire.gouv.fr/fr/le-reseau-du-musee-de-lhomme
http://www.cheminsdememoire.gouv.fr/de/das-netz-des-musee-de-lhomme-museum-des-menschen (dt.)
                                                                             http://www.defense.gouv.fr/sga/resistance-musee-de-l-homme
                                                                             http://fr.wikipedia.org/wiki/Groupe_du_mus%C3%A9e_de_l'Homme