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Lorient / Port-Louis

Region Bretagne, Departement Morbihan

Der Ort
Die frühere Handelsstadt (mit dem Orient) mit Kriegshafen ist heute der zweitgrößte Fischereihafen Frankreichs mit ca. 57.800 Einwohner/innen. Sie liegt an der Mündung des Flusses Blavet. Ebenso Port-Louis (am linken Ufer, gegenüber dem Hafen von Lorient), ein Städtchen mit 3.800 Einwohner/innen, mit einer befestigten Zitadelle aus dem 16. Jahrhundert (ca. 12 km von Lorient entfernt). Lorient war der größte Stützpunkt für die U-Boote der Kriegsmarine (Halbinsel Kéroman) und die Basis für die Schlacht im Atlantik.

Geschehen
Lorient wurde bereits am 25. Juni 1940 besetzt und militärisch ausgebaut. Dort wurde ein U-Boot-Bunker von der Organisation Todt gebaut – am Bau der Bunkeranlagen war der französische Marineoffizier Jacques Stosskopf beteiligt, der heimlich für die Résistance aktiv war und erschossen wurde. Da die Alliierten den U-Boot-Bunker nicht zerstören konnten, wurden die Verbindungslinien zum Stützpunkt bombardiert. Lorient wurde zu beinahe 90 % zerstört. Während der Bombardierungen von 1943 fand die Bevölkerung Zuflucht im Antibomben-Schutzraum mit 400 Plätzen.
Während der Besatzung wurde die aus dem 16. Jahrhundert stammende Zitadelle Port-Louis als Gefangenenlager und Folterzentrum benutzt. Im Mai 1944 tagte ein Sondergericht, am 3. Juni 1944 wurden dort 69 Résistants erschossen – das Massengrab wurde 1945 nahe der Zitadelle gefunden.
Lorient wurde erst im Mai 1945 vollständig befreit – in der Festung (Poche) von Lorient hielten sich nach der Befreiung noch 26.000 Soldaten und Einwohner/innen auf.

Eingang des Memorial der zerstörten Stadt – abri de défense passive Lorients U-Bootanlagen Keroman – von Port-Louis aus gesehen Port-Louis: Memorial und Gedenktafeln für die Erschossenen von Port-Louis Port-Louis: Gedenktafel für die Ravensbrück-Deportierten am Mémoiral

Gedenken
Das Mémorial de Lorient ville détruite – Memorial der zerstörten Stadt – zur Ehre der zivilen Opfer der Bombardierungen, befindet sich am Place Alsace-Lorraine zwischen zwei Parkplatzanlagen, vor der Kirche Saint-Louis, und kann besichtigt werden.
Besichtigung im Sommer: mittwochs, samstags und sonntags, mit Führungen. T.: 02-97025931
Die U-Boot-Anlagen – Base sous-marine de Lorient – können ebenfalls besichtigt werden.
In der Zitadelle von Port-Louis gibt es ein Mémorial für die Erschossenen, mit vielen Gedenktafeln und mit der Asche der Deportierten.
Links vor den Gedenktafeln ist ein Lothringer Kreuz der Deportation und der Résistance gewidmet (von der Amicale de Ravensbrück).
Jedes Jahr gibt es eine Erinnerungszeremonie in der Zitadelle.

Medien
Hellwinkel, Lars: Hitlers Tor zum Atlantik. Die deutschen Marinestützpunkte in Frankreich 1940–1945, Berlin 2012
www.morbihan.com/abri-anti-bombes-memorial-de-la-ville-detruite/lorient/tabid/7430/offreid/5f809197-777c-4a9a-a7f7-c5c05d085810/detail-visites.aspx
www.morbihan.com/base-de-sous-marins-de-keroman/lorient/tabid/7430/offreid/b86e1487-d44e-4dcf-bf1d-8493d8551c83/detail-visites.aspx
http://fr.wikipedia.org/wiki/Base_sous-marine_de_Lorient
www.deutschesatlantikwallarchiv.de/aw/france/f3_6050.htm
www.port-louis.org/histoire_20eme.html
http://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Bunker_in_Lorient