Gedenken
Die Korsen schworen den Eid 1938 auf dem zentralen Place Saint-Nicolas. Die Idee wurde geboren u.a. im „Café des Gourmets“, Boulevard Paoli Nr. 23; eine Tafel neben dem Eingang erinnert an die „Wiege des Widerstands“; einer der Besitzer wurde Anfang 1943 von den Italienern vorübergehend inhaftiert. Etwas weiter unten, im Haus Boulevard Paoli Nr. 35, beherbergten der von Vichy abgesetze Bürgermeister Hyacinthe de Montera und sein Sohn Mitglieder der Mission Pearl Harbor; eine Gedenktafel erwähnt Einzelheiten. Auf dem Sockel des Turms des U-Boots „Casabianca“ (am nordöstlichen Ende des Pl. St. Nicolas) berichten Tafeln von der Anladung der Waffen für die Résistance, dem Absetzen des Stoßbataillons und von den verschiedenen Landungsorten.
Im Gebäude der ehem. Kaserne Marbeuf ist heute das „Lycée Jean Nicoli“ untergebracht, Cours Henri Pierangeli, nördlich vom Platz St. Nicolas. Vor dem Haupteingang ist eine Stele dem „Märtyrer der Freiheit und hervorragenden Lehrer“ gewidmet. Er war „Maquiskämpfer, Führungsmitglied der FN Korsikas. Von den Faschisten gefoltert, die sein Blut auf den Ehrenhof dieses Gebäudes vergossen. Verurteilt zum Erschießen in den Rücken wurde er am 30. August 1943 enthauptet.“ Die Zitadelle, Haft- und Folterort vieler korsischer Widerständler (aber auch Wohnort mit zwei Kirchen etc.), ist heute zum größten Teil allgemein zugänglich. An einem (von den Bomben nicht zerstörten) Haus am alten Hafen, am Anfang des Quai Albert Gillio, erinnert eine Tafel an vier Hausbewohner, die während der Befreiung als „Opfer des Faschismus“ umgekommen sind; eine weitere Tafel an den Widerstandskämpfer Jean-Baptiste „Batti“ Fusella, der hier gelebt hatte (s. hier). Am Ende der aus der Oberstadt nach Süden führenden Rue César Vezzani befindet sich das Carré des Fusillés. Es gedenkt der „hier 1943 hingerichteten Patrioten und Résistants. Sie haben ihr Lebens für die Freiheit des Vaterlandes gegeben. Mit dem Gedenken an sie ehren wir alle Opfer des Faschismus.“ Das Denkmal für die Kriegstoten 1939–1945 nennt die Namen vieler getöteter Résistants aus Bastia und seiner Region (auf dem Cimetière / Friedhof, Allée C; am Ende der aus Bastia-Oberstadt nach Süden herausführenden Avenue de la Libération, wo sie auf die N 193-Umgehung trifft).
Im Eingangsbereich des Rathauses hängt die Urkunde über die Auszeichnung der Stadt mit dem Croix de Guerre. Zwischen Rathaus und Rond-Point Noguès steht das Widerstandsdenkmal von Bastia. Auf der anderen Seite der N 193 erinnert eine Gedenktafel am neuen Gebäude des Hafenterminals Süd an die Befreiung des ersten französischen Departements durch den Aufstand vom 9. September 1943 und die gemeinsamen Kämpfe korsischer Patrioten und freifranzösischer Soldaten.
In der Rue du Castagno befindet sich die Synagoge Beth Meir (vgl. Asco).
Aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung von Korsika besuchte der frz. Staatspräsident Hollande am 4. Oktober 2013 Bastia und ernannte Widerstandskämpfer (u.a. Jean-Paul Giovanni, Sartène, und Léo Micheli) und marrokanische Soldaten für ihren Beitrag zur Befreiung zu Rittern Ehrenlegion.
Literatur/Medien
Chaubin, Hélène: La Corse à l’épreuve de la guerre 1939 – 1943, Paris 2012
Choury, Maurice: Tous bandits d'honneur! Résistance et Libération de la Corse (Juin 1940 – Octobre 1943), Neuauflage Ajaccio 2011
Résistance et Libération de la Corse, Ajaccio 1993, S. 33, 42, 69-74, 85
A Memoria, Bulletin de l'ANACR 2B, N° 22 Juin 2009 und N° 26 Supplément Déc. 2010, p. 11f.
Corse-matin, 20. September, S. 9, und 4. Oktober 2013, S. 1 - 5
www.resistance-corse.asso.fr/fr/histoire/histoire-de-la-resistance/l-entre-deux-guerres/le-serment-de-bastia/
www.resistance-corse.asso.fr/fr/histoire/histoire-de-la-resistance/l-entre-deux-guerres/la-corse-des-annees-1930-la-seconde-guerre-mondiale/2/
www.resistance-corse.asso.fr/histoire-le_serment_de_bastia_contre_les_pretentions_annexionnistes_de_mussolini.html