Hauptort: Épinal

Einführung
Für das Departement sind sanfte Hügel, im östlichen Drittel Wälder und Berge (Vogesen) charakteristisch. Im 19. und 20. Jahrhundert waren Landwirtschaft sowie – in den Vogesentälern – Textilindustrie und Holzwirtschaft bestimmend. Etwa 380.000 Einwohner/innen wohnen überwiegend in kleineren Orten, nur Épinal, Saint-Dié, Gérardmer und Remiremont haben über 8.000 Einwohner. Das Departement wurde im Juni 1940 von der Wehrmacht besetzt. Der westliche Teil wurde bis Mitte September, der östliche Ende November 1944 befreit.
Die Anfänge der Résistance waren Nachrichtendienst sowie vor allem Fluchthilfe für Kriegsgefangene, Gegner/innen der Eindeutschungspolitik, Wehrpflichtverweigerer im annektierten Elsass (vgl. Moussey, Raon-sur-Plaine; s.a. „Malgrè-Nous“). Ab Mitte 1942 wurden Widerstandsorganisationen wie Ceux de la Résistance, GMA-Vosges oder ORA aktiv. Die Résistance sollte nach der alliierten Landung in der Normandie den alliierten Truppen beim Überqueren der Vogesen helfen. Waffen wurden per Fallschirm ab 1944 abgeworfen, die sich bildenden Maquis damit – z.T. nur notdürftig – ausgerüstet bzw. für Sabotage an deutschen Einrichtungen genutzt. Der alliierte Vormarsch geriet im September 1944 ins Stocken. Die Wehrmacht baute vor der Grenze des „Großdeutschen Reichs“  – den Vogesenhöhen – , die laut Hitler „unter allen Umständen“ gehalten werden sollte, den „Schutzwall West“ (auch „Vorvogesenstellung“ genannt) auf, zu dessen Bau hunderte Franzosen zwangsverpflichtet wurden. Wehrmacht, SS und Gestapo, teilweise von Kollaborateuren und Milice unterstützt, gingen unnachsichtig gegen die Maquis vor (z.B. Grandrupt-de-Bains, Piquante Pierre, Viombois). Allein im Rabodeau-Tal wurden von August bis Oktober 1944 etwa 1.000 Dorfbewohner/innen in die KZ deportiert, wo die Mehrzahl zu Tode kam. Im Rahmen der „Aktion Waldfest“ wurden in über 40 Gemeinden die arbeitsfähigen Männer zur Zwangsarbeit nach Süddeutschland verschleppt, Häuser und Höfe geplündert und zahlreiche Städte und Dörfer in Schutt und Asche gelegt. Bei der wenige Tage später erfolgten Befreiung fanden die US- und französischen Soldaten häufig nur „verbrannte Erde“ vor.

Die Bilanz

  • 116 im Kampf gefallene FFI-Patrioten
  • 386 Erschossene
  • 662 Internierte
  • 3.958 in die KZ Deportierte, darunter 177 Juden (2.484 überlebten nicht)
  • über 6.000 zur Zwangsarbeit nach Süddeutschland verschleppt
  • 5.600 STO-Arbeiter in deutsche Rüstungsbetriebe gezwungen
  • zahlreiche Höfe, Häuser, Dörfer und Städte geplündert und zerstört.


Gedenkorte
Allarmont, Anould, Belval, Bussang, Charmes, Col du Hantz, Corcieux, Épinal, Étival-Clairefontaine, Gérardmer, Granges-sur-Vologne, Hurbache, La Bresse, La Petite-Raon, Le Puid, Le Saulcy, Le Vermont, Moussey, Moyenmoutier, Piquante Pierre, Rabodeau, Raon-l'Etape, Raon-sur-Plaine, Rehaincourt, Remiremont, Saint-Dié, Sain-Jean-d'OrmontSaint-Léonard, Senones, Ventron, Vieux-Moulin, Vittel.

Literatur/Medien
Petit Futé. Guide des lieux de mémoire, Paris 2005, S. 203ff.
Association des déportés de Mannheim, Saint-Dié – KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen (Hg.): Les hommes de Saint-Dié – Die Männer von Saint-Dié, Herbolzheim 2000
Mougel, Nadège: Zwangsarbeiter aus den Vogesen in Pforzheim (1944–1945)/Les Travailleurs
Forcés des Vosges à Pforzheim (1944–1945), Ubstadt-Weiher 2012
Mougel, Nadège: „Les PatriotesTransférés en Allemagne“ à l'automne 1944: Repartition et conditions d'existence dans les villes de Bade et de Württemberg, Université de Metz 2002, Mémoire de DEA/Histoire contemporaine
Mougel, Nadège: La Bresse, ville martyre sous l'occupation allemande, Université de Nancy II 2001, Mémoire de maîtrise/Histoire contemporaine
http://fr.wikipedia.org/wiki/Vosges_(d%C3%A9partement)
www.resistance-deportation.org/spip.php?article48
http://fr.wikipedia.org/wiki/Maquis_des_Vosges