Region Korsika (Corse), Departement Corse-du-Sud
Der Ort
Stadt am Südzipfel Korsikas, zum großen Teil auf hellen Kreidefelsen gebaut; lange Zeit genuesische Festung, 2.950 Einwohner/innen. Fährhafen (u.a. mehrmals täglich nach Sardinien). Per Auto von Ajaccio 132 km (N 196), von Bastia 171 km (N 196).
Die Ereignisse
Im November 1942 kamen die italienischen Besatzungstruppen u.a. über den Hafen von Bonifacio ins Land. Anfang September 1943 setzte die deutsche 90. Panzer-Division von Sardinien nach Bonifacio über; im Schlepptau 300 italienische Elitesoldaten, u.a. der Fallschirmjägerdivision Nembo, die entgegen dem Befehl weiter an der Seite der Deutschen kämpften. Sie begingen zahlreiche Übergriffe; bei ihrem Abzug nach Bastia hinterließen sie ein Schlachtfeld: zerstörte Hafenanlagen, Landungsbrücken, öffentliche Gebäude und Wohnhäuser. Ab dem 9. Oktober 1943 wurden die italienischen Truppen über Bonifacio nach Italien evakuiert.
Die Résistance hat mindestens fünf Patrioten verloren, die aus Bonifacio stammten oder dort gekämpft haben. Paul Noël Berretti, der örtliche FN-Verantwortliche, wurde am 12. September 1943 bei Kämpfen gegen die Deutschen getötet. Jérôme Comparetti transportierte Waffen, er wurde bei den Kämpfen um Levie gefangen genommen und nahe Carbini erschossen. Paul Nicolaï war im Sartenais für die FN aktiv (Bergung und Verstecken von Waffen); er wurde bei dem Abzug der Deutschen aus Bonifacio gefasst und an der N 198 erschossen. Der Beauftragte de Gaulles, Fred Scamaroni, dessen Familie aus Bonifacio stammte, wurde im März 1943 in Ajaccio von der OVRA gefasst und gefoltert; er nahm sich das Leben. Simon Varsi wurde kurz vor der Befreiung wurde er mit seiner Résistancegruppe gefasst und im Wald von L'Isle-Adam (Val-d'Oise), etwa 40 km nördlich von Paris, erschossen.