Erich Hermann Bauer wurde am 26.3.1900 in Berlin geboren, eine Lehre als Dreher wurde unterbrochen durch Kriegsdienst und Gefangenschaft. Danach ungelernter Arbeiter, 1923 Kraftfahrer, 1933 Schaffner, Beitritt zur SA ,
1937 NSDAP. Ab Kriegsbeginn Fahrer bei der Aktion T4 und Krankenmorde, wurde er Anfang 1942 als SS-Oberscharführer in das Vernichtungslager Sobibor der Aktion Reinhardt geschickt. Er war dort als Fahrer und bei der Gaskammer eingesetzt, er nannte sich selbst ‚Gasmeister‘.
Er war direkt an der Vergasung tausender Häftlinge beteiligt. Beim Aufstand vom 14. Oktober 1943 kämpfte er mit der Waffe gegen die Häftlinge.
Danach wurde er - wie Globocnik und andere - nach Triest/Italien versetzt, wo er als Fahrer arbeitete. Aus US-Kriegsgefangenschaft wurde er 1946 entlassen, im Entnazifizierungsverfahren verschwieg er seine Tätigkeit in Sobibor. In Berlin erkannten ihn zufällig die Sobibor-Überlebenden Samuel Lerer und Ester Raab. Bauer wurde 1949 verhaftet und 1950 vom Landgericht Berlin wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt. Nach Abschaffung der Todesstrafe wurde das Urteil später in lebenslange Haft umgewandelt. Bauer starb 1980 im Gefängnis.
Literatur/Medien
Bildungswerk Stanislaw Hantz u.a. (Hg.): Fotos aus Sobibor, Berlin 2020, S. 351f.
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, 3. Auflage, Frankfurt/M. 2003, S. 30
Rüter, C.F. u.a.: Justiz und NS-Verbrechen, Amsterdam 1971, Band VI Nr. 212
https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Hermann_Bauer