Der CNR (Conseil National de la Résistance) war eine politische Institution der Résistance. Er existierte von Mai 1943 bis Mitte 1945. In ihm waren sowohl acht Widerstandsbewegungen der Nord- und Südzone als auch sechs politische Parteien und zwei Gewerkschaften vertreten. Erster Präsident war Jean Moulin, sein Nachfolger Georges Bidault; zu weiteren Namen vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Conseil_national_de_la_R%C3%A9sistance
Der Gründung am 27. Mai 1943 in Paris gingen viele Überlegungen und lange Gespräche voraus. Die Résistance wollte ihre Kräfte bündeln und ein repräsentatives Organ schaffen, das die Einheit und Legitimität des Widerstandes auch nach außen, z.B. gegenüber den USA, darstellen sollte. Deshalb wurden auch die Parteien miteinbezogen – gegen den Willen z.B. von Henri Frenay (Combat), der den Parteien die Niederlage und das Votum für Pétain anlastete und den Wiederaufbau allein mit der Résistance angehen wollte.
Der Kompromiss bestand darin, dass der CNR im operativen Bereich nur eine koordinierende Funktion hatte und die Bewegungen eine gewisse Autonomie behielten. Der CNR hatte neben seiner symbolischen Rolle auch praktische Aufgaben: Koordinierung der Widerstandsaktivitäten, Diskussionen vor Ort. Das vom CNR geschaffene gemeinsame Programm der Résistance (1944) überdauerte die Zeit.. Die vorgesehene Nationalisierung des Energiesektors, der Versicherungen und Banken, bestimmter durch Kollaboration belasteter Unternehmen wie Renault, die stärkere Beteiligung der Beschäftigten in den Betrieben und die Sozialversicherung wurden nach der Befreiung umgesetzt. Die aktuelle Bedeutung wird durch die neoliberlae Politik und den Finanzmarkt-Kapitalismus stark eingeschränkt.
Literatur/Medien
Andrieu, Claire: Le programme commun de la Résistance, 1984.
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 97f.
Hessel, Stéphane: Empört Euch!, Berlin 2011.
www.anacr.com/htfr/0006.htm