Höppner, geb. am 24.2.1910 in Siegmar, war Mitglied der NSDAP und der SS und ab 1934 beim Sicherheitsdienst der SS /SD). Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde er Leiter der Umwandererzentrale Posen, zuständig für die Vertreibungen („Umsiedlungen“) von Polen und Juden aus dem Warthegau. Als die Vertreibungen stockten, weil die Behörden des Generalgouvernements die Aufnahme weiterer Menschen verweigerten, trug er am 16. Juli 1941 Adolf Eichmann im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) schriftlich Überlegungen zur „Lösung der Judenfrage“ vor. „Es besteht in diesem Winter die Gefahr, dass die Juden nicht mehr sämtlich ernährt werden können. Es ist ernsthaft zu erwägen, ob es nicht die humanste Lösung ist, die Juden, soweit sie nicht arbeitseinsatzfähig sind, durch ein schnellwirkendes Mittel zu erledigen. Auf jeden Fall wäre es angenehmer, als sie verhungern zu lassen“.
Dieser Vorschlag traf bei der NS-Führung in Berlin, die sich nach den Massenmorden im Juni/Juli 1941 in der besetzten Sowjetunion entschlossen hatte, die „Judenfrage“ statt durch Vertreibung durch die Vernichtung vor Ort zu lösen, auf offene Ohren. Als „schnellwirkendes Mittel“ kam das Giftgas Kohlenmonoxid in Frage. Es war bereits 1940 vom Sonderkommando Lange bei den Krankenmorden der Aktion T4 im Warthegau und in Danzig-Westpreußen verwendet worden. Im Dezember 1941 wurden in Kulmhof (Chelmno nad Nerem) im Warthegau die ersten Juden mit Gas aus Dieselmotoren getötet, viele weitere Vernichtungslager und Morde sollten folgen.
Später stieg Höppner zum Gruppenführer und Amtschef der Reichsstatthalterei auf. Er setzte sich 1945 nach Deutschland ab, wurde in der Nähe von Flensburg festgenommen. Er trat im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher als Entlastungszeuge der Verteidigung auf. Er wurde nach Polen ausgeliefert. Nach Klee, S. 262, wurde er zum Tode verurteilt und 1951 hingerichtet; nach Friedrich, S. 681, wurde er zu lebenslänglicher Haft verurteilt, kam nach einer Amnestie 1956/57 frei, war Oberregierungsrat im Wohnungsbauministerium und starb 1998.

Literatur/Medien
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt/M. 2003, S. 262
Loewy, Hanno/Schoenberner, Gerhard (Red.): „Unser einziger Weg ist Arbeit“. Das Getto in Łódz 1940-1944, Ausstellung, Frankfurt/M. 1990, S. 169
Friedrich, Klaus-Peter (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (Quellensammlung) Band 4: Polen – September 1939-Juli 1941, München 2011, S. 681 Anm. 2.