Die „Repubblica partigiana dell’Alto Monferrato“ war eine jener Partisanenrepubliken im Piemont, von deutschen Besatzern und Mussolinis RSI-Armee vollständig befreiten Gebiete, in denen die Partisanen (Garibaldi-Divisionen und Autonome) ab Sommer 1944 für kurze Zeit die Macht übernommen hatten. Zwischen August und Oktober wurden nach und nach immer weitere Gebiete eingenommen und selbstverwaltet. Als der Volksausschuss der befreiten Zone am 5. November 1944 dem CLNAI in Mailand per Telegramm offiziell seine Gründung mitteilte, umfasste das Gebiet 40 Gemeinden. Ihren Sitz hatte die Partisanenrepublik erst in Nizza Monferrato, später in Agliano Terme.
Im Rahmen der vom Oberbefehlshaber Südwest ausgerufenen „2. Bandenbekämpfungswoche“ wurde diese letzte noch bestehende befreite Zone Anfang Dezember 1944 angegriffen. Das Unternehmen „Koblenz-Süd“ stand unter der Leitung des SS-Polizei-Regiments 15, das sich dafür verschiedener deutscher und italienischer Einheiten bediente. Während dieses Einsatzes wurde die Repubblica partigiana dell’Alto Monferrato zwar zerschlagen, der großen Mehrheit der Widerstandskämpfer gelang es am Ende aber, sich ohne größere Verluste zurückzuziehen. Die anschließende erneute Durchkämmung des Monferrato konzentrierte sich auf die Festnahme von Zivilisten zum Arbeitseinsatz in Deutschland. Insgesamt über 1.200 Männer wurden zum Abschluss des drei Wochen dauernden Einsatzes dem SiPo-Außenkommando Turin übergeben, das sie als Zwangsarbeiter nach Deutschland deportieren ließ.
Literatur / Medien:
Bocca, Giorgio: Storia dell’Italia Partigiana, Mailand 2010, S. 421-437; Gentile, Carlo: Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943–1945, Paderborn 2012, S. 187ff.;