Louis Saillant erlernte das Holzbildhauerhandwerk und wurde 1926 Mitglied der Holzgewerkschaft, wo er bald auf regionaler Ebene und - nach der Volksfront - auf nationaler Ebene Funktionen ausübte. Als gewerkschaftlicher Opponent zum Vichy-Regime war er Mitbegründer der Widerstandsbewegung Libération-Nord, wo er die ersten Ausgaben der Zeitung 'Libération' mit verantwortete. Er war einer der Verfasser des "Manifests der Zwölf" vom 15. November 1940, das sich für die Gewerkschaftsfreiheit aussprach. Er war 1943 maßgeblich an der Vereinigung der - 1939 an der Haltung zum 'Hitler-Stalin-Pakt' entstandenen - CGT-Richtungen beteiligt (vgl. Gewerkschaften in Frankreich).
Saillant wurde als Vertreter der Gewerkschaft CGT Mitglied, ab September 1944 Vorsitzender des Nationalen Widerstandsrats - CNR. Er war an der Ausarbeitung des politischen Programms des CNR im März 1944 beteiligt und verteidigte im CNR den gewerkschaftlichen Aufruf zum Generalstreik im August 1944 vor der Befreiung von Paris. In der Provisorischen Französischen Regierung war sein Arbeitsgebiet u.a. die vom CNR vorgeschlagene Nationalisierung wichtiger Wirtschaftszweige.
Nach 1945 widmete er sich der internationalen Gewerkschaftspolitik, er war lange Jahre Generalsekretär des Weltgewerkschaftsbundes. 1968 kritisierte er den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in Prag. Nach einem Herzinfakt musste er seine Funktionen ruhen lassen.
Literatur/Medien
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S.519, 170f.
http://www.liberation-nord.org/resistance/biographies/louis_saillant.php
http://www.museedelaresistanceenligne.org/media2385-Louis-Saillant