Apostolus Santas (auch Apostolos Sandas oder kurz Lakis Santas) wurde am 22. Februar 1922 in Patras geboren. Seine Familie zog 1934 nach Athen um, wo Santas sein Jurastudium begann. Nach der Besetzung Griechenlands durch die deutsche Wehrmacht schloss sich Santas auf Seiten der kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) dem Widerstand an. In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1941 bestieg er zusammen mit Manolis Glezos die Akropolis und holte die dort seit der deutschen Einnahme von Athen am 27. April 1941 gehisste Hakenkreuzfahne vom Fahnenmast neben dem Parthenon. Die trotz hinterlassener Fingerabdrücke nicht identifizierten Täter wurden in Abwesenheit zum Tode verurteilt. 1942 trat Santas der Nationalen Befreiungsfront Griechenlands (EAM), 1943 der Volksbefreiungsarmee (ELAS) bei. Er wurde Sekretär des Ausschusses für die Agitation der Partisanen der 2. Division der ELAS und nahm 1944 an der Schlacht von Athen (Dekemvriana) teil. Nach dem Ende der Besatzung Griechenlands wurde er während des Griechischen Bürgerkrieges 1946 verhaftet und nach Ikaria verbannt, anschließend 1947 in Psyttalia und ab 1948 auf der Insel Makronisos in einem für bestialische Folterungen berüchtigten Straflager inhaftiert. Ihm gelang die Flucht nach Italien, von wo aus er anschließend nach Kanada ins Exil ging. 1962 kehrte Santas nach Griechenland zurück.
Als das griechische Parlament Apostolos Santas und Manolis Glezos im Jahre 2008 auszeichnete, hob der Parlamentspräsident Dimitris Sioufas in seiner Laudatio hervor:
„Die Nazi-Fahne zu entfernen ist ein Akt der Anstrengung und ein Beispiel dafür, wie Menschen für Freiheit und Demokratie kämpfen. […] Keine andere Aktion hat es in dem Maße geschafft, während der Besatzungszeit die Moral des griechischen Volkes anzufeuern.“
Apostolos Santas starb am 30. April 2011 in Athen.
Literatur / Medien:
Weber, Johanna: Gesichter aus dem griechischen Widerstand (mit Kurzbiografien von Tassoula Vervenioti), Athen 1996, S. 53; de.wikipedia.org/wiki/Apostolos_Santas