Im Juli 1944, zehn Monate vor der Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Italien und vor dem Ende des faschistischen Salò-Regimes am 2. Mai 1945, wurde die Formation der „Schwarzen Brigaden“ gegründet, ein letzter Versuch des Regimes der politisch-militärischen Mobilisierung, nachdem alle Bemühungen Mussolinis um die Neugründung  eines Heeres lediglich zur Bildung einer zentral organisierten Guardia Nazionale Repubblicana (GNR) geführt hatten. Treibende Kraft war ein alter Kampfgefährte Mussolinis, Alessandro Pavolini, Parteichef der faschistisch-republikanischenen Partei (PFR) des Salò-Regimes. Die 40 Schwarzen Brigaden bestanden aus ehemaligen Schwarzhemden der MVSN, früheren Carabinieri und Ex-Soldaten, zudem wurden alle männlichen Parteimitglieder zwischem dem 16. und 60. Lebensjahr automatisch rekrutiert. Bei einer Mitgliederzahl der Partei im Frühjahr 1944 von ca. 480.000 war die zahlenmäßige Stärke der „Brigate Nere“ auf dem Papier beträchtlich, ihre tatsächliche Relevanz aber wesentlich geringer. Dennoch waren ihre Einheiten wegen ihres brutalen Vorgehens gegen Regimegegner – der Totenkopf an der schwarzen Uniformjacke zeigt, dass die SS als Vorbild diente – und wegen ihrer Mitwirkung bei der Bekämpfung des Widerstands an der Seite von Wehrmacht und SS gefürchtet.


Literatur/ Medien:
Mantelli, Brunello: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus, Berlin 1999, S. 178;  Partigiani: Gegen Faschismus und deutsche Besatzung. Der Widerstand in Italien. Katalog zur Ausstellung der Institute für Widerstand und Zeitgeschichte Modena, Parma, Reggio Emilia. (Hg. Antonio Canovi u. a.). Rom 1999, S. 43; Reichardt, Sven: Faschistische Kampfbünde. Gewalt und Gemeinschaft im italienischen Squadrismus und in der deutschen SA, Köln/Weimar/Wien 2002; Schieder, Wolfgang: Der italienische Faschismus, München 2010, S. 103; de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Brigaden; anpi-lissone.over-blog.com/article-17235975.htmlde.wikipedia.org/wiki/Schwarzhemden