Friedrich Uebelhoer, geboren am 25.9.1893 in Rothenburg/Tauber, war 1919 im Freikorps Lettow-Vorbeck; ein Jurastudium brach er ab. „Seit 1922 politischer Soldat Adolf Hitlers“ (Führerlexikon); 1925 NSDAP, 1931 NSDAP-Kreisleiter in Naumburg/Saale, 1934 Oberbürgermeister von Naumburg, 1935 SS, 1941 SS-Brigadeführer.
Nach dem Überfall auf Polen 1940 war er Gauinspektor im Reichsgau Wartheland. Als Regierungspräsident von Kalisz-Lodz kündigte er Ende 1939 in einem Geheimbefehl nach Absprache mit Gauleiter Arthur Greiser die Errichtung eines Juden-Ghettos in Lodz an. „Die Erstellung des Ghettos ist selbstverständlich nur eine Übergangsmaßnahme…. Endziel muss jedenfalls sein, dass wir diese Pestbeule restlos ausbrennen.“ Das Ghetto existierte bis August 1944, von den etwa 205.000 in das Ghetto verschleppten Menschen überlebten 5.000 bis 6.000.
Im Oktober 1943 wurde Uebelhoer Regierungspräsident in Merseburg. Er ist vermutlich 1945 gestorben.

Literatur/Medien
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt/M. 2003, S. 633
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Uebelhoer