Woiwodschaft Lublin/Wojew. Lubelski
Der Ort
Zamość ist eine Stadt von 63.500 Einwohner*innen (2019) im Südosten Polens; Stadt und Kreis Zamość lagen ab 1939 im deutsch besetzten 'Generalgouvernement'. Die Altstadt um den Großen Markt (Wielki Rynek) ließ der adlige Magnat Jan Zamojski im 16. Jahrhundert von italienischen und anderen Baumeistern errichten; sie ist seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe. Mit dem Auto von Lublin 87 km (DK 17), von Warschau 370 km (S 17/E 372), nach Lviv /Lemberg, Ukraine, 129 km (E 372).
In Zamość wurde Rosa Luxemburg 1871 geboren (Näheres zu ihrem Leben und Sterben vgl. Pilawski/Politt (Hg.): Rosa Luxemburg: Spurensuche. Dokumente und Zeugnisse einer jüdischen Familie, Hamburg 2020). Eine Gedenktafel am Haus ul. Staszica 37 (nahe beim Markt) wurde 2018 von den Behörden entfernt..
Die Ereignisse
1939 waren von den ca. 29.000 Einwohner*innen von Zamość 43 % jüdisch. Nach einer Bombardierung mit etwa 500 Toten besetzte die Wehrmacht Zamość am 14. September 1939, machte aber am 26. September - entsprechend dem Hitler-Stalin-Pakt - Platz für die Rote Armee. Als sich die sowjetischen Einheiten nach 2 Wochen - entsprechend dem deutsch-sowjetischen Grenzvertrag - zurückzogen, schlossen sich ihnen zahlreiche jüdische Einwohner*innen an (nach neuere Forschungen mehrere tausend [sztetl.org]).
Die rassistische Politik der ns-deutschen Besatzer richtete sich zunächst gegen die jüdische, und dann gegen die polnische Bevölkerung. Jüdische Menschen wurden in ein Ghetto gezwängt, später in die Vernichtungslager deportiert und ermordet (vgl. Zamość – Ghetto). Viele polnische Einwohner*innen in den Dörfern der Kreise Zamość, Bilgoraj, Hrubieschow und Tomasow Lubelski wurde im Rahmen der Germanisierungs-„Aktion Zamość“ von ihren Höfen und Häusern vertrieben, enteignet und ermordet, um Platz für die Ansiedlung von „Volksdeutschen“ zu machen (s. Zamość – Germanisierung). Zu der Repressionspraxis der Deutschen vgl. Zamość – Rotunde.
Erinnerungsorte in Zamość:
Zamość - Ghetto
Zamość – Germanisierung
Zamość – Rotunde
(Uhh/2018-2021)