Blitzkarriere in der frz. Verwaltung, im April 1942 Generalsekretär der Vichy-Polizei und damit der wichtigste Gesprächspartner der SS-Führer in Frankreich (Carl Oberg u.a.). Sie handelten mit ihm das „Polizeiabkommen“ aus. Er war mitverantwortlich für die Deportation der Juden und Oppositionellen. Er schlug Razzien in der Südzone und die Deportation (ausländischer) Juden einschließlich der Kinder vor. Im Herbst 1943 lehnte er die Festnahme und Deportation französischer Juden ab und wurde von Joseph Darnand abgelöst. Er half hier und da von Haft bedrohten Männern (u.a. François Mitterrand).
Das Urteil des frz. Hohen Gerichtshofs von 1949 zu fünf Jahren Ehrverlust wurde später „wegen seiner Verdienste um die Résistance“ aufgehoben. Er wurde ein erfolgreicher Unternehmer. Vor der Eröffnung eines Verfahrens wegen der Mitwirkung bei der Judendeportation wurde er von einem geistig verwirrten Mann erschossen.
Literatur/Medien
Klarsfeld, Serge: Vichy–Auschwitz. Die Zusammenarbeit der deutschen und französischen Behörden bei der „Endlösung der Judenfrage“ in Frankreich, Nördlingen 1989, S. 50f., 94 ff., 230ff., 292ff.
http://fr.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Bousquet