(seit 2016 Teil der Region Auvergne-Rhône-Alpes)

Hauptort: Lyon

Einführung
Die Region Rhône-Alpes wurde 2016 mit der Region Auvergne zusammengechlossen. Neuer Name: Auvergne-Rhône-Alpes, Hauptstadt Lyon. Der folgende Text behandelt nur die (alte) Region Rhône-Alpes.
 
Die Region mit fast 6,5 Mio. Einwohner/innen (2014) in acht Departements (Ain, Ardèche, Drôme, Isère, Loire, Rhône, Savoie, Haute-Savoie) wurde zum größten Teil (erst) 1942 besetzt, zuerst von Italien, ab September 1943 von den Deutschen. Sie ist geprägt durch starke Widerstandskräfte, blutige Wehrmachtsaktionen (z.B. Ain, Les Glières, Vercors) sowie Deportationen (z.B. Bourg-en-Bresse, Izieu, Lyon).
 
Resistance
Lyon wurde ein Zentrum der Widerstandsgruppen in der unbesetzten Südzone: Untergrundpresse mit hohen Auflagen, Fluchthilfe-, Rettungs- und Nachrichtendienste und die Widerstandsbewegungen Combat, Franc-Tireur und Libération-Sud hatten hier ihren Sitz. Ab 1942/43 entwickelten sich zahlreiche Maquis, z.B. im Ain, Les Glières, Oisans, Vercors (vgl. auch Oyonnax, Henri Romans-Petit) und Proteste gegen den STO-Zwangsarbeitsdienst (vgl. Romans, Oullins, Vénissieux).
 
Judenverfolgung
Unter deutscher (nicht: unter italienischer !!) Besatzung wurde Jagd auf Juden gemacht, emblematisch ist die Tragödie der Kinder von Izieu, die auf Geheiß des Gestapo-Chefs von Lyon, Klaus Barbie, deportiert wurden. Es gab aber auch viele Rettungsversuche (vgl. Dieulefit; Marianne Cohn; OSE)
Lyon und Region waren Brennpunkte der Repression und Verfolgung. Hier arbeiteten als Gestapo-Chefs Werner Knab und Klaus Barbie sowie der Milice-Chef Paul Touvier. In Lyon war die Befehlszentrale der für die Wehrmachts-Großeinsätze gegen Partisanen und Zivilisten verantwortlichen 157. Gebirsgjäger-Reservedivision unter General Karl Pflaum.
 
Repression und Massaker
Gegen die erstarkende Résistance richteten sich mehrere Wehrmachts-Operationen im Frühjahr und Sommer 1944. Dabei wurden die Maquis brutal bekämpft, die Bevölkerung terrorisiert und teilweise Opfer von Massakern (vgl. z.B. Cerdon, Dortan, Les Glières, Vassieux-en-Vercors). Kurz vor der Befreiung wurden Häftlinge von den Deutschen aus Gefängnissen geholt und erschossen (z.B. in Annemasse; für Lyon und Umgebung vgl. z.B. Bron, Saint-Didier-de-Formans).
 
Gedenkstätten bzw. Museen bestehen in Grenoble (Isère), Izieu (Ain), Lyon (Rhône), Mirmande (Drôme) Nantua (Ain), Romans-sur-Isère (Drôme), Rumilly (Haute-Savoie), Saint-Nizier-du-Moucherotte (Isère) Vassieux-en-Vercors (Drôme), Villargondran (Savoie)
 
 
 
 
 
 
Aus dem Departement Isère Grenoble sowie die Orte Malleval-en-Vercors, Pas-de-l'Aiguille, Sassenage, Saint-Nizier-du-Moucherotte, Valchchevrière, Villard-de-Lans (diese werden bei Vercors /Département Drôme behandelt).
 
Literatur/Medien
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 292f., 311ff.
Petit Futé. Guide des lieux de mémoire, Paris 2005, S. 333ff.; Ausgabe 2012/13, S. 224ff.
Lieb, Peter: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44, München 2007, S. 318ff.
Meyer, Ahlrich: Die deutsche Besatzung in Frankreich 1940-1944. Widerstandsbekämpfung und Judenverfolgung, Darmstadt 2000, S. 144ff.
https://fr.wikipedia.org/wiki/Rh%C3%B4ne-Alpes
https://de.wikipedia.org/wiki/Auvergne-Rh%C3%B4ne-Alpes
http://www.univ-paris1.fr/fileadmin/IREST/Memoires_Masters_2/GOUAILLE_Loriane_.pdf