Region Pays de la Loire, Departement Loire-Atlantique
Der Ort
Nantes, die Hauptstadt der Region Pays de la Loire und des Departements Loire-Atlantique (früher des Herzogtums Bretagne), mit 291.000 Einwohner/innen (Großraum: 900.000), liegt an der Mündung der Loire 55 km östlich des Atlantiks. Weiterhin wichtiger Hafen (bis zum 18. Jahrhundert führend im Sklavenhandel). Nantes ist heute Universitäts- und Kulturstadt.
Geschehen
Bereits nach der Ankunft der deutschen Truppen am 19. Juni 1940 gab es Widerstandsaktionen – Verteilung von Flugblättern gegen die Besatzer, Sabotageakte etc. Im Herbst entstanden mehrere Netzwerke der Résistance. Am 20. Oktober 1941 wurde der deutsche Feldkommandant Karl Hotz von der kommunistischen Résistance erschossen. Zwischen dem 20. und 22. Oktober 1941 wurden als Repressalie 48 Geiseln auf dem Mont-Valérien bei Paris (Suresnes), in Nantes und in Châteaubriant erschossen. Am Schießstand „Stand du Tir de Bêle“ wurden im Oktober 1941 16 der 50 Geiseln erschossen – insgesamt 80 Menschen wurden dort während des Krieges erschossen.
1942 wurden bei Razzien 88 Spanier gefangen genommen – nach Dachau und Mauthausen deportiert, fünf blieben im Gefängnis Lafayette. Am 6 Place Aristide Briand, im ehemaligen Justizpalast (heute Radisson Blu Hotel) fanden die Prozesse gegen 45 Mitglieder der kommunistischen OS im Januar 1943 statt. 32 französische FTP-Widerstandskämpfer und fünf spanische Résistants werden zum Tode verurteilt (die letzteren sind in La Chapelle-Basse-Mer begraben), drei zu Gefängnisstrafen, zwei weitere deportiert. Am 15. August 1943 wurden weitere FTP in Bêle erschossen. Insgesamt sollen zwischen Ende August 1941 und Ende August 1943 82 Patrioten erschossen worden sein.
Von 1940 bis zur Befreiung von Nantes am 12. August 1944 gab es 22 Luftangriffe der Alliierten. Allein am 16. und 23. September starben 1463 Menschen, mehr als 2500 wurden verwundet.