Adolf Abraham Berman wurde am 17.10.1906 in Warschau geboren, gehörte später der Poale Zion an, studierte an der Universität und gab zwei Zeitschriften heraus (eine in polnisch, eine in jiddisch). Er war Direktor von CENTOS (Verband der Vereinigung der Waisenhilfe), der mit jüdischen Selbsthilfeorganisationen zusammenarbeitete; sein Sitz war im selben Haus wie das Waisenhaus von Janusz Korczak. Er war an der Gründung des Antifaschistischen Blocks beteiligt (Vorläufer der ŻOB).
Nach der 'Großen Aktion' (Massendeportation nach Treblinka) zog er in das 'arische Viertel'. Er gab sich als Pole aus. Er setzte sich als Mitglied  der Żegota für das Überleben von Juden ein. Er half, Tagebücher und Aufzeichnungen zu retten, darunter die letzten Notizen von Emanuel Ringelblum. Im Januar 1944 wurde er von Polen erpresst, konnte aber mit Hilfe nichtjüdischer Freunde, die ein Lösegeld zahlten, frei kommen. Er beteiligte sich am Warschauer Aufstand als Mitglied des Politischen Rats der Heimatarmee.
Nach der Befreiung Polens half er dabei, dass den Juden freie Ausreise garantiert wurde, die im Rahmen der 'Bricha' nach Palästina gehen wollten. Er wurde Mitglied des Präsidiums des Zentralkomitees der Juden; den Sitz verlor er 1949.
1950 ging er nach Israel. Er engagierte sich im linken politischen Lager (Mapam, dann KP) und war nach dem Ausscheiden aus dem Parlament (1954) für Organisationen von Überlebenden und Untergrundkämpfern tätig. 1961 sagte er im Eichmann-Prozess aus.

Adolf Berman starb am 3.2.1978 in Tel Aviv.

 

Literatur/Medien
Gutman, Israel: Enzyklopädie des Holocaust, Berlin 1993, S. 205

Kochanowski, Jerzy/Kosmala, Beate: Deutschland, Polen und der Zweite Weltkrieg. Geschichte und Erinnerung, Potsdam und Warschau 2013, S. 301 'Żegota'

https://fr.wikipedia.org/wiki/Adolf_Berman?uselang=de

https://yivoencyclopedia.org/article.aspx/Berman_Adolf_Abraham