Chrysa Chatzivasileiou Chrysa Chatzivasileiou (auch: Chadzivasileiou) wurde 1904 nahe Izmir in der heutigen Türkei geboren und kam nach der sogenannten Kleinasiatischen Katastrophe mit ihrer Familie nach Athen. Nach dem Abitur schloss sie sich 1924 der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) an und studierte u.a. an der Universität Moskau. 1935 wurde sie als erste Frau in das ZK der Partei gewählt (siehe auch: Frauen im griechischen Widerstand).
Während der Metaxas-Diktatur wurde sie zusammen mit ihrem Mann, Petros Roussos, 1938 in Thessaloniki verhaftet. Nachdem ihr im April 1941 die Flucht gelang, kehrte sie in das kurz zuvor von deutschen Truppen besetzte Athen zurück und widmete sich mit anderen der Reorganisation der Partei.
Chrysa Chatzivasileiou wurde 1942 in das Politbüro der KKE gewählt. Auf sie, nach Hart eines der „role-models“ der Bewegung, soll auch die anonyme Broschüre zurückgehen, die Anfang 1943 auf 40 Seiten erläuterte, „Wie die Frau in der Nationalen Befreiungsfront zu arbeiten hat“: In der „direkten revolutionären Aktion“ sollten Frauen „nicht nur in Hilfsfunktionen teilnehmen, sondern vielmehr eine herausragende Rolle spielen“ (zit. nach Fleischer, S. 404).
Chrysa Chatzivasileiou zählte zu den fünf Frauen, die im April 1944 in den durch die ELAS befreiten Gebieten in den Nationalrat des Politischen Komitees der Nationalen Befreiung (PEEA) gewählt wurden. Im Frühjahr 1945 wurde von weiblichen Mitgliedern und Sympathisantinnen der KKE die Panhellenische Frauenvereinigung (PEG) gegründet, und im November desselben Jahren vertrat Chatzivasileiou zusammen mit Dido Sitiriou diese Organisation bei der Gründungskonferenz der Internationalen Demokratischen Frauenföderation (IDFF) in Paris.
Im Vorfeld der Wahlen vom März 1946 gehörte sie zu jenen Mitgliedern des Politbüros der KKE, die sich - im Gegensatz zu Zachariadis - für eine Teilnahme an den Wahlen aussprach. Ihre geäußerten Zweifel an der Richtigkeit der Parteilinie führte später zu ihrem Ausschluss aus dem Politbüro.
Im Herbst 1949 begab sich Chrysa Chatzivasileiou zur Behandlung ihrer Leukämie-Erkrankung in ein Krankenhaus in Budapest, wo sie 1950 starb. Ihre sterblichen Überreste wurden 1975 nach Athen überführt und auf dem ersten Athener Friedhof bestattet.

Literatur / Medien:
Bolz, Rüdiger / Pavlidou, Theodosia-Soula (Hg.): Lösch nie die Spuren... Die Rolle der Frauen im deutschen und griechischen Widerstand gegen Nationalsozialismus und deutsche Okkupation, Thessaloniki 1999 (mit der historischen Aufnahme von Chrysa Chatzivasileiou); Esche, Matthias: Die Kommunistische Partei Griechenlands 1941 - 1949 : ein Beitrag zur Politik der KKE vom Beginn der Resistance bis zum Ende des Bürgerkriegs, München 1982; Fleischer, Hagen: Im Kreuzschatten der Mächte – Griechenland 1941-1944, Frankfurt/M. 1986; Hart, Janet: New Voices in the Nation - Women and the Greek Resistance 1941-1964, New York 1996; el.wikipedia.org/wiki/Χρύσα_Χατζηβασιλείου