Patrick Leigh Fermor wurde am 11. Februar 1915 in London geboren. 1933 brach er zu einer einjährigen Wanderung nach Konstantinopel auf, verbrachte auch danach viel Zeit auf dem Kontinent und lernte dabei Deutsch, Französisch und Neugriechisch. Als Großbritannien im September 1939 in den Krieg eintrat, meldete sich Fermor freiwillig. Er durchlief beim britischen Geheimdienst eine Offiziersausbildung und wurde danach als Mitglied einer britischen Militärmission nach Griechenland geschickt, wo er als Verbindungsoffizier zum 3. griechischen Armeekorps arbeitete. Nach der Kapitulation der Griechen im April 1941 zogen sich Teile der britischen Armee, so auch Fermor, nach Kreta zurück. Nach dem deutschen Angriff auf Kreta (siehe: Luftlandeschlacht um Kreta, Operation Merkur) wurden die britischen Truppen nach Ägypten evakuiert, wo sich Fermor der SOE (Special Operations Executive, britische nachrichtendienstliche Spezialeinheit) anschloss. Im Frühjahr 1942 bekam er die Order, in Kreta verdeckt als SOE-Agent zu arbeiten.
Zusammen mit William Stanley Moss und unterstützt von Männern des kretischen Widerstands gelang es ihm, am 26. April 1944 General Kreipe, den Kommandanten der 22. Infanterie-Division, auf der Fahrt zwischen Dienstsitz in Ano Archanes und Wohnsitz in Knossos zu entführen (siehe: Entführung General Kreipes). Nach einem 18-tägigen Fußmarsch erreichten sie die kretische Südküste und wurden am 15. Mai 1944 an Bord eines britischen Motorbootes nach Marsa Matruk/ Ägypten gebracht.
Nach dem Krieg nahm Fermor seine Reisen wieder auf und verarbeitete sie schriftstellerisch. In den 1960er-Jahren ließ er sich auf der Halbinsel Mani (Peloponnes) nieder. Im Jahr 2004 wurde er in den britischen Adelsstand erhoben. 2007 erhielt Fermor den griechischen Phönix-Orden. Er ist Ehrenbürger der Stadt Iraklio. Patrick Leigh Fermor starb am 10. Juni 2011 in Worcestershire.
Literatur / Medien:
Leigh Fermor, Patrick: Die Entführung des Generals, Zürich 2015; de.wikipedia.org/wiki/Patrick_Leigh_Fermor