Die Milice française wurde 1943 von Vichy-Regierungschef Pierre Laval gegründet. Eigentlicher Herr der Operationen war der aus der nationalistischen extremen Rechten kommende Joseph Darnand. Das polizeiliche Vorgehen Vichys gegen die erstarkende Résistance wurde fast vollständig auf die paramilitärische Truppe übertragen. Sie setzte systematisch Gewalt und Folter ein. Zahlreiche Ausschreitungen, gezielte „Liquidierung“ politischer Gegner wie Georges Mandel oder Jean Zay und summarische Erschießungen gingen auf ihr Konto. Sie wurde von der Gestapo oft als Hilfstruppe bei der „Partisanenbekämpfung“, der Jagd auf Juden und STO-Verweigerer eingesetzt. Sie hatte etwa 10.000 Aktive und bis zu 35.000 Mitglieder. Bei der Bekämpfung großer Maquis war sie auf die Wehrmacht und/oder Waffen-SS angewiesen (z.B. Les Glières, Mont-Mouchet oder Vercors).
Nach der Befreiung waren die Milizionäre häufig Ziel von Vergeltungs-Aktionen (vgl. Épuration). Etwa 2.500 gingen nach Deutschland und schlossen sich SS-Verbänden an. Viele Anführer wurden vor Gerichten angeklagt, aber nur wenige verurteilt – der Lyoner Milizchef Paul Touvier erst 1996, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Medien
http://fr.wikipedia.org/wiki/Milice_fran%C3%A7aise