Außenlager und -kommandos
Das KZ Natzweiler-Struthof hatte 70 Außenlager, einige im Elsass (z.B. Sainte-Marie-aux-Mines und Urbès), die meisten in Baden, Württemberg und Südhessen (vgl. hier). Die Zahl der Nebenlager und der dort Inhaftierten stieg 1943/44 sprunghaft an, als die KZ zunehmend in die Kriegswirtschaft eingespannt und die KZ-Häftlinge immer mehr als Zwangsarbeiter für die Rüstungsindustrie ausgebeutet wurden. 42.000 waren es insgesamt, viele starben wegen schlechter Bedingungen, unzureichender Verpflegung und Versorgung. Die meisten rechtsrheinischen Außenlager bestanden auch nach der Räumung des Hauptlagers fort, einige bis April/Mai 1945.
Prozesse der Hauptverantwortlichen
Nach der Befreiung fanden Prozesse vor französischen Gerichten in Metz, Straßburg und Rastatt sowie vor deutschen Gerichten statt. Die Lagerkommandaten Josef Kramer und Heinrich Schwartz wurden 1945 bzw. 1947 hingerichtet, Fritz Hartjenstein wurde zum Tode verurteilt und starb in der Haft; Hans Hüttig wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, ebenso Egon Zill, der 1963 freikam.
Die SS-Ärzte Bickenbach und Haagen wurden in Metz zu lebenslänglicher Haft verurteilt, kamen aber 1955 frei. August Hirt flüchtete und beging im Juni 1945 Selbstmord.
Gedenken
Auf dem ehemaligen Lagergelände stehen ein Museum, ein Memorial und das Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers.
Das ehemalige Lagergelände kann besichtigt werden, nur einige Gebäude sind erhalten.
Das Museum ist 2005 – nach zwei Brandanschlägen – neu eröffnet worden. Es ist in einer ehemaligen Lagerbaracke untergebracht und informiert über Aufbau und Organisation des Lagers, die Häftlinge und ihr tägliches Leben, Terror und Tod, die Außenlager, die medizinischen Experimente.
Das Mémorial (Denkmal für die Märtyrer und Helden der Deportation) wurde 1960 von de Gaulle eingeweiht. Hier findet jährlich am letzten Wochenende im Juni eine Gedenkveranstaltung statt.