Repression und Massaker
Wehrmachtsgeneral Karl Pflaum gab am 27. Juli 1944 den Befehl aus, das Vercors zu durchkämmen, die von der Résistance benutzten Häuser und Dörfer niederzubrennen, Vieh mitzunehmen, die Männer unter 30 Jahren gefangen zu nehmen („verbrannte Erde“). Vassieux wurde zu 97 %, La Chapelle zu 95 % zerstört; Saint-Martin-en-Vercors, die Hauptstadt der Republik, blieb unversehrt. Die deutschen Truppen begingen zahlreiche Übergriffe auf die Zivilbevölkerung, Grausamkeiten an gefangenen Widerstandskämpfern und Massaker an Dorfbewohnern und Maquisards. Nach den in den Kämpfen umgekommenen über 200 Maquisards wurden in der Repression wahrscheinlich die doppelte Zahl von Maquisards und Zivilisten umgebracht, in vielen Publikationen wird die Zahl der Opfer mit 750 angegeben. Das Massaker von Vassieux (72 tote Einwohner/innen) wurde in der französischen Anklage vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg als eines der vier schwersten deutschen Kriegsverbrechen in Frankreich bezeichnet.
Die Verluste auf deutscher Seite betrugen 65 Tote, 18 Vermisste und 133 verwundete Soldaten. Die Deutschen zogen definitiv am 12. August 1944 ab.
Wegen der Ereignisse und des Gedenkens an die Résistance und die zivilen Opfer vgl. im Einzelnen die Artikel zu den Orten Ambel, Grotte de la Luire, La Chapelle-en-Vercors, Malleval-en-Vercors, Pas de l'Aiguille, Saint-Jean-en-Royans, Saint-Julien-en-Vercors, Saint-Martin-en-Vercors, Saint-Nazaire-en-Royans, Saint-Nizier-du-Moucherotte, Sassenage, Valchevrière, Vassieux-en-Vercors, Villard-de-Lans. Sie werden im Anschluss als Unterorte zu Vercors beschrieben.