Rosa Imvrioti (auch: Roza Imvrioti) wurde 1898 in Athen geboren, studierte griechische Philologie an der Universität Athen und arbeitete danach an verschiedenen Schulen als Lehrerin und an der Athener Lehrerbildungsanstalt. Imvrioti gehörte der Griechischen Liga für Frauenrechte an, beteiligte sich als Mitglied des Vereins zur Förderung des Schulwesens mit Dimitris Glinos an diversen Reformversuchen und setzte sich für die Durchsetzung der neugriechischen Volkssprache (Dimotiki) ein. Nach Aufenthalten an der Pariser Sorbonne und in Berlin regte sie die Gründung der ersten Schule für geistig behinderte Kinder an und wurde erste Direktorin eines Gymnasiums in Griechenland. Die ausgewiesene Feministin (siehe: Frauen im griechischen Widerstand) und Funktionärin der Kommunistischen Partei (KKE) baute eine Lehrerausbildungsstätte im Freien Griechenland (PEEA) auf, reiste mit anderen Lehrern kreuz und quer durch die Region und initiierte Schulgründungen: „In jedem Dorf eine Schule“ war das Motto ihrer Arbeit (Mazower, S. 281).
Im Mai 1946 organisierte sie zusammen mit Maria Svolou in Athen die erste landesweite Frauenkonferenz, an der Delegierte der neu formierten Frauengruppen aus verschiedensten Dörfern und Städten teilnahmen und über die erschreckenden Lebensbedingungen berichteten, denen sie als EPON- oder ELAS-Unterstützerinnen oder auch als Überlebende des KZ Ravensbrück ausgesetzt waren.
Sowohl während des Griechischen Bürgerkrieges als auch während der Militärdiktatur (1967 bis 1974) wurde Rosa Imvrioti wegen ihrer politischen Überzeugung zeitweise auf griechische Inseln verbannt.
Sie hinterließ zahlreiche Werke und gilt als Wegbereiterin des griechischen Sonderschulwesens. Rosa Imvrioti starb 1977 in Athen.
Literatur / Medien:
Hart, Janet: New Voices in the Nation - Women and the Greek Resistance 1941-1964, New York 1996; Mazower, Mark: Inside Hitler’s Greece – The Experience of Occupation 1941-44, New Haven 1993, S. 281; Koliades, Emmanuel/ Kyriaki, Roula: Rosa Imvrioti - eine Vorläuferin des griechischen Sonderschulwesens, In: Seebauer, Renate (Hg.): Europa - Nachdenken und Vordenken, Berlin 2006, S. 250-254;