Der Bericht des Führers der Einsatzgruppe A, SS-Standartenführer Walter Stahlecker, an das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Berlin für die Besatzungszeit in Litauen vom 22. Juni bis zum 15. Oktober 1941 schildert, wie die Taktik aufgegangen sei, die im Juni sofort nach dem deutschen Einmarsch in Kaunas einsetzenden Pogrome mit ungefähr 5.000 jüdischen Opfern von „einheimischen antisemitischen Kräften“ in Gang bringen und ausführen zu lassen. Die Plan sei gelungen, um zu zeigen „dass die zuverlässige Bevölkerung selbst bei der Bekämpfung der Schädlinge in ihrem Lande – also insbesondere der Juden und Kommunisten – mitwirkt“ (Stahlecker-Bericht S. 13). Der Bericht lobt außerdem die Zusammenarbeit mit der Wehrmacht als „eng, ja fast herzlich“, Missverständnisse in den ersten Tagen seien in persönlichen Aussprachen erledigt worden (Stahlecker-Bericht S. 1). 

Literatur / Medien
Klee, Ernst / Dreßen, Willi / Rieß, Volker (Hg.): "Schöne Zeiten" – Judenmord aus der Sicht der Täter und Gaffer, Frankfurt/M. 1988, S. 32ff.; Wette, Wolfram: Karl Jäger. Mörder der litauischen Juden, Frankfurt/M. 2011, S. 78ff.; Auszug des Stahlecker-Berichts vom 15.10.1941 unter
http://www.doew.at/stahlecker-bericht-auszug

Der vollständige – über hundert Seiten lange und mit Anhängen versehene – Stahlecker-Bericht vom 15.10.1941 ist nachzulesen auf der Yad Vashem Homepage, Digital Collections, The Documents Archive, Search for Stahlecker. Beispiele entnommen von Yad Vashem, Nazi Documentation Collection, File Number 18, Item ID 3685477:
"Deckblatt" Stahlecker-Bericht:
http://207.232.26.150/documentation1/2/3685477_03052442/00003.JPG
Zitat: Zusammenarbeit mit Wehrmacht, S. 1:
http://207.232.26.150/documentation1/2/3685477_03052442/00004.JPG
Zitat: zuverlässige Bevölkerung, S. 14:
http://207.232.26.150/documentation1/2/3685477_03052442/00017.JPG
Übersicht Exekutionen, Anlage, Dokument 191:
http://207.232.26.150/documentation1/2/3685477_03052442/00191.JPG
Karte Liquidationszahlen, Anlage, Dokument 205:
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