Ereignisse
Um die deutsche Rüstungswirtschaft und Verkehrswege zu lähmen, bombardierten die Alliierten Annecy (Bahnhof, Kugellagerfabrik) zweimal; am 10. Mai 1944 gab es dreizehn tote und 29 verwundete Zivilisten/innen. Nach den massiven Waffenabwürfen am 1. August auf dem Glières-Plateau und am Col de Saisies (Savoie) mobilisierte Joseph Lambroschini 'Nizier', der Chef des Befreiungskomitees, am 11. August 1944 die freifranzösischen Kräfte FFI (AS und FTP).
Nach der alliierten Landung in der Provence am 15. August konnten die FFI nach und nach die von der Wehrmacht besetzten Gemeinden befreien. Bei den Befreiungskämpfen wurden vier Männer am 16. August 1944 bei der Kapelle Sainte-Bernadette erschossen. Am 18. August abends bewegten sich mehrere tausend FFI auf Annecy zu, sie schlugen dem deutschen Standortkommandanten, Hauptmann Meyer, Gespräche über Aufgabe vor, was dieser akzeptierte. Am 19. August morgens verhandelten die etwa 100 Milice-Angehörigen ihren Abzug gegen das Versprechen eines Prozesses und Garantien für ihre Familien. Nach einer Verhandlung vor dem Militärgericht der Résistance wurden die meisten Milizionäre am 24. August zum Tode verurteilt und 76 hingerichtet (vgl. Le Grand-Bornand). Am 19. August morgens wurde in der Kommandantur (Hotel Splendid) die Kapitulationsurkunde unterschrieben. Am 20. August wurde die Befreiung mit einer Parade der Résistants gefeiert (in der Rue Royale/Rue du Paquier).