1. Deutschland–Frankreich
Am 22.6.1940 wurde der Waffenstillstand zwischen Deutschem Reich und Pétain-Regierung an historischer Stätte in Rethondes bei Compiègne unterzeichnet. 3/5 des Staatsgebiets wurden besetzt, Frankreich musste die Kosten der Besatzung bezahlen, 1 ½ Millionen französische Kriegsgefangene wurden als Pfand zurückbehalten; Armee und Flotte wurden neutralisiert, das Kolonialreich blieb unangetastet. In der „Schandklausel“ des Art. 19 verpflichtete sich die französische Regierung, antifaschistische Flüchtlinge an das Deutsche Reich auszuliefern. Gebietsansprüche wurden nicht gestellt, aber das Elsass und Lothringen (Moselgebiet) wurden ab Sommer 1940 faktisch annektiert. Der Waffenstillstand steckte den Rahmen für das Handeln der Vichy-Regierung ab – einschließlich des Anscheins von Souveränität.
Die Ankündigung des Waffenstillstands hatte de Gaulles Gang nach London und den Appell zum Weiterkämpfen ausgelöst, auch für andere war die Weigerung, die Unterwerfung anzuerkennen, ein Motiv für den Widerstand. Die übergroße Mehrheit der Franzosen begrüßte den Waffenstillstand als Ende des Zusammenbruchs und traute Pétain zu, die Folgen der Niederlage in Grenzen zu halten. Sie übersahen freilich, dass die „Nationale Revolution“ und die „Neue Ordnung“ unter deutscher Ägide (und damit die Kollaboration) im Zentrum seines Denkens und Handelns standen.

2. Italien–Frankreich
Italien, das spät in den Krieg eingetreten war und nur zwei kurze Vorstöße auf französisches Gebiet unternommen hatte, musste seine weitgehenden territorialen Vorstellungen auf Druck Hitlers weit zurückstecken. Im Waffenstillstand vom 24.6.1940, unterzeichnet in Rom, bekam es neben einigen Alpen-Dörfern die Grenzstadt Menton zugesprochen, die es faktisch annektierte. Die italienische Besatzung sollte erst mit der Invasion der Südzone im November 1942 (bis zum 8.9.1943) auf die Gebiete östlich der Rhone und Korsika ausgedehnt werden.

3. AlliierteItalien
Am 8. September 1943 gaben die Anglo-Amerikaner den Waffenstillstand mit Italien bekannt. Nach dem Sturz Mussolinis hatte Marschall Badoglio wegen der hoffnungslosen Lage praktisch kapituliert und den Kriegsaustritt Italiens ausgehandelt (vgl. Näheres dort). Auswirkungen für Frankreich: Die italienische Besatzung in Südostfrankreich endete, deutsche Truppen rückten noch am selben Tag in die Gebiete östlich der Rhône ein. In Korsika löste die Résistance den Volksaufstand aus, der - mit Unterstützung durch freifanzösische Truppen - zur vollständigen Befreiung von Korsika am 4. Oktober 1943 führte (vgl. Näheres dort).

Literatur
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 594f., 627ff.