Stefanos Sarafis (auch: Saraphes) wurde am 23. Oktober 1890 in Trikkala (Thessalien) geboren. Er begann ein Jurastudium in Athen, brach dieses später ab und trat in die griechische Armee ein. Sarafis nahm an den Balkankriegen, dem ersten Weltkrieg und dem Feldzug in Kleinasien teil, absolvierte in Paris die höhere Militärakademie, wurde 1930 zum Oberst befördert und arbeitete als Militärattaché an der griechischen Botschaft in Paris. Als Republikaner und Anhänger des mehrmaligen griechischen Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos (1864-1936) schloss sich Stefanos Sarafis dessen Liberaler Partei an. 1935 nahm er an einem Militäraufstand teil, um die Restauration der Monarchie zu verhindern. Er wurde mehrfach verhaftet und musste unter der Metaxas-Diktatur mehrere Jahre auf der Verbannungsinsel Milos verbringen.
Nach dem deutschen Überfall auf Griechenland schloss sich Serafis dem Widerstand an. Zusammen mit anderen Republikanern, die wegen ihrer Abneigung gegen Napoleon Zervas nicht der EDES beitreten wollten, organisiert er sich im u.a. von Georgios Papandreou initiierten Kampf für Befreiung und Widergeburt („AAA“) und stellt dafür eine eigene Kampfgruppe auf.
Im April 1943 trat Sarafis zur EAM über und übernahm die militärische Führung des Generalhauptquartiers der Befreiungsarmee ELAS (der Kapetanios war Aris Velouchiotis, die politische Führung lag bei Andreas Tzimas). Als militärischer Berater nahm Sarafis an der Libanonkonferenz (17.-20. Mai 1944) und dem Abkommen von Caserta (26. September 1944) teil.
Während des Griechischen Bürgerkrieges wurde Sarafis auf verschiedene griechische Inseln deportiert. Ab 1951 gehörte er dem griechischen Parlament an, wurde Sekretär der Demokratischen Linken (EDA). Am 31. Mai 1957 starb er bei einem durch einen amerikanischen Militärangehörigen verursachten Verkehrsunfall.
Literatur / Medien:
Fleischer, Hagen: Im Kreuzschatten der Mächte – Griechenland 1941-1944, Frankfurt/M. 1986, S. 195ff.;
Sarafis, Stefanos: In den Bergen von Hellas, Berlin 1964; en.wikipedia.org/wiki/Stefanos_Sarafis